8/30/2010

Lebenserhaltungskosten - Wunder der Semantik

Einer im Bus spricht über "Lebenserhaltungskosten" (wohl in der Schweiz häufiger zu hören), was mich zu der Fantasie verführt, dass das Leben erhalten wird, solange diese Kosten erbracht werden. Wie wäre diese Welt beschaffen? Einige haben ausreichende "Lebenserhaltungskosten", bei anderen reicht es nur für Lebenshaltungskosten. Das wären brisantere Verhältnisse als die, die wir schon ohne solche Optionen für anstrengend genug halten dürfen.

Goedart Palm

8/21/2010

Analoge Rückzugsgefechte

Goedart Palm 21.08.2010

Vom gegenwärtigen Widerstand gegen die Autonomisierung des Virtuellen

Seit 1990 gibt es einen in Klagenfurt gegründeten Verein zur Verzögerung der Zeit. Eingefordert wird die "Eigenzeitlichkeit lebender Systeme berücksichtigende Entwicklungszeit". Wer hat noch noch nie den Beschleunigungsterror verwünscht? PC-Zertrümmerungsfantasien sind Teil unserer Lebenswelt. Eigenzeitlichkeit heißt vulgo: Gemächlichkeit, Zeit zum Verweilen, um den schönen Augenblick nicht im nächsten Click schon zu vergessen. "Verweile doch, du bist so schön!"

Die gerade heftig umworbene E-Post hilft bei der faustischen Fixierung der wirklichen Wirklichkeit noch weiter: "Denn dank persönlicher Identifizierung wissen Sie beim E-POSTBRIEF immer, mit wem Sie kommunizieren. Und er erreicht genauso zuverlässig jeden Adressaten – auch die Empfänger ohne elektronischen Briefkasten. Besitzt der Empfänger noch keine E-POSTBRIEF Adresse, drucken wir Ihre Mitteilung aus und stellen sie wie gewohnt auf dem Postweg zu."

Wir haben uns längst den Postweg abgewöhnt, von amazonenhaften Care-Paketen abgesehen. Menschen ohne Email-Kasten gehören zur Spezies der aussterbenden Arten, ohne dass wir diesem Artensterben viel Mitgefühl entgegenbringen könnten. Briefe waren schon zuvor angesichts des allmächtigen Telefons rare und nicht gerade vermisste Ereignisse. Das "Leibhafte" und "Analoge" ist in in-formierten Gesellschaften auf dem stetigen Rückzug. Kein Wunder, dass es heftige Rückzugsgefechte gibt, die sich als erfolgreiche "Absetz-Bewegungen" etikettieren wollen.

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Multiple Existenzen im Multiversum




Das Spiegeluniversum neben uns
Goedart Palm 14.08.2010

Multiple Existenzen im Multiversum
Das im Urknall entstandene klassische "Universum" wird inzwischen durch Begrifflichkeiten wie Quanten-, Parallel-, Mega- oder Metauniversum, vor allem aber durch das schillernde Gebilde des "Multiversums" verdrängt und überboten. Giordano Brunos frühe Vision eines unendlichen Universums mit unendlich vielen Planeten und Lebewesen zeigt bereits, dass klassische Vorstellungen eines einheitlich formierten Kosmos nie unangefochten waren. Für eine Wissenschaft, die traditionell die einfachere Erklärung gegenüber der aufwändigeren bevorzugt (Ockhams Rasiermesser), ist ein wucherndes Multiversum jedoch ebenso eine Zumutung wie der bizarre Teilchenverkehr der Quantenmechanik. Wie paradox ist es, im hiesigen Universum immer ausgedehntere Theoriewelten zu produzieren, nur um eines zu erklären?

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