tag:blogger.com,1999:blog-69679492024-02-28T06:54:57.894+01:00Webdiarium Goedart PalmNotizen - Kommentare - AnmerkungenG Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comBlogger896125tag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-18858601426067805772016-10-01T16:14:00.002+02:002016-10-01T16:14:41.181+02:00Populismus<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Populisten, die anderen Populisten vorwerfen, Populisten zu
sein, könnten damit zum Ausdruck bringen, verärgert zu sein, dass man sich auf
Populismus auch nicht mehr verlassen kann bzw. dass derjenige, der das
Populismusspiel beginnt, damit rechnen muss, noch unterboten zu werden. </span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Goedart Palm</span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-17616387541737248442016-10-01T16:13:00.003+02:002016-10-01T16:13:56.202+02:00Überlastung <div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Im Grunde hat die Kunst ihren Wahrnehmungsrahmen immer
unabsehbarer erweitert, was dann zu einer Zuständigkeitsüberlastung führte. Wer
mit der Politik oder Wissenschaft konkurrieren will, muss damit rechnen,
"unterbestimmt" auf spätmoderne Problemstellungen zu reagieren.
Kunst, die einer ästhetischen Aufgabe im engeren Sinne (wieder) folgt, müsste
ihr Apriori genauer definieren. Die ästhetischen Provokationen unwirtlicher
Städte bieten beispielsweise weiterhin ausreichend Anlässe, die eigene
Kompetenz zu behaupten - ohne im unverbindlichen Spiel der Formen und Farben zu
enden. </span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Goedart Palm</span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-60476788900373360492016-10-01T16:13:00.000+02:002016-10-01T16:13:08.250+02:00Wider den Untergang <div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Institutionelle Bindungen von jüngeren Menschen sind sicher
wünschenswert, wenn kulturelle und moralische Impulse verstärkt werden.
Klassische Kultureinrichtungen, die sich müde an die Parallelwelt des Internets
und der einschlägigen hoch frequentierten Foren anbiedern, werden diese Aufgabe
unter den derzeitigen Auspizien nicht lösen. Die Frage nach den richtigen
Lebensentwürfen beantworten Generationen
aber wohl je auf ihre Weise. Insofern ist das, was als Verfall, wenn nicht
Untergang definiert wird, womöglich nur eine Dynamik, die von den Protagonisten
von morgen gar nicht negativ definiert werden mag. Gesellschaften haben sich
schon je im Gleichgewicht der Katastrophen eingerichtet. Kulturelle oder gar
anthropologische "Devolutionen"
sind historisch betrachtet immer eine gewagte These, weil progressive Faktoren
oft erst retrospektiv erkannt werden - weil dafür auch neue Wahrnehmungen und
Kategorien ausgebildet werden müssen.</span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Goedart Palm </span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-79673124116763876362016-10-01T16:10:00.003+02:002016-10-01T16:10:59.175+02:00Selbstverständnis der Kunst <div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Das Selbstverständnis der Kunst besteht darin, um ihr
Selbstverständnis ringen zu müssen. Das unterscheidet sie - wohl von der
Philosophie abgesehen - von anderen Welterschließungsweisen.</span><o:p></o:p></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Goedart Palm</span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-65050643826441835072016-10-01T16:10:00.000+02:002016-10-01T16:10:03.993+02:00Vergeblichkeit <div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wenn der Weg zum Menschen über die Kunst führt, kann die
Kunst nicht so vergeblich sein, wie man es oft meinen möchte. <o:p></o:p></span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Goedart Palm</span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-18051628434941419922016-10-01T16:09:00.000+02:002016-10-01T16:09:01.864+02:00Verfall eines Mediums: Kino<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial;">Inzwischen zeigt das Kino selbst die Antiquierungsfallen des Diskurses über Medien an. In
den siebziger Jahren war das Kino wirklicher als die Wirklichkeit. Dafür sorgten
mehr noch als Hitchcock die ihn teilweise verehrenden Nouvelle Vague-Regisseure
wie Godard, Truffaut, Rivette, Chabrol etc. Diese Filme strahlen heute
vornehmlich nostalgisches Flair aus, wenn sie überhaupt noch wahrgenommen
werden. Das essayistische, ideologiekritische Kino, das geeignet schien, jedes
Zuschauerleben mit dem besseren Skript für seine weitere Existenz auszustatten,
ist tot. Insofern sind Prognosen zur weiteren Rolle der Kunst und Künste,
besser vielleicht der Ästhetik, selten mehr als Aussagen der Gegenwart über
sich selbst. <o:p></o:p></span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-60047982001044395922015-08-03T20:41:00.000+02:002015-08-03T20:41:02.454+02:00Kunst, notleidend<div class="MsoNormal">
Die Kunst teilt mit der Philosophie ein ähnliches Schicksal,
dass hier vielfältige konkurrierende Formen der Gestaltung und Kommunikation
und dort zahlreiche Einzelwissenschaften Legitimationsprobleme enorm verschärft
haben. Der gegenwärtige Befund mag nur noch einen Grabgesang eröffnen. Die
Kunst hat das fröhliche Spiel mit den Kontingenzen sehr weit getrieben, um darin
eine angeblich unabdingbare Freiheit zu artikulieren, die sich den
zweckrationalen Momenten anderer Formen gesellschaftlicher Praxis versagt.
Künstler insistieren schon deshalb auf dieser fragilen Freiheit, die vorgeblich
keinen anderen Ort besitzt, weil sie anderenfalls ihre eigene Rolle riskieren -
auch wenn die vor allem von Illusionen lebt. Dass dabei Werke entstehen, die
auch gut anderen Subsystemen (wie etwa dem der Wissenschaft) zugeschlagen
werden können oder aber den Kult der Beliebigkeit so redundant wie folgenlos
feiern, darf im Betrieb eher niemand wahrnehmen. Der Betrieb hat die Sinnkrise
kommerziell verdrängt und präsentiert Waren, die so beliebig, wie sie
entstanden sind, auch als Kunstwerke gelten dürfen (Vgl. Arthur C. Danto). Who
the hell cares? Kunst ist immer so notwendig wie der gesellschaftliche
Einfluss, den sie ausübt. Und der ist so hoch, dass viele Künstler ernsthaft
einen Zunftwechsel in Erwägung ziehen sollten.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Goedart Palm</div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-29910328240775188412015-07-31T21:30:00.001+02:002015-07-31T21:30:38.085+02:00Beltracchi und Platon<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial;">Beltracchis
Motive sind fraglos zweifelhafter Natur. Aber zumindest jener Betrieb, der
vorrangig aus kommerziellen Gründen auf der Differenzierung von Original und
Kopie insistiert, ist der Intention dieses Fälschers untergründig verbunden.
Das Dilemma, das mit Beltracchis schnöden Wirken angezeigt wird, liegt im - zu
oft aus kunstfremden Gründen gefeierten - Kult des Originals, der längst durch
die immer bessere Reproduzierbarkeit von Werken in Mitleidenschaft gezogen
wurde. Platon hätte auf die diversen Formen der Entauratisierung der Kunst aus
guten wie aus schlechten Gründen wohl nur die Kritik übrig gehabt, schon je vor
der Kunst gewarnt zu haben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial;">Goedart Palm<span style="font-size: 14pt;"><o:p></o:p></span></span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-29079190547128428882015-07-06T17:18:00.002+02:002015-07-06T17:18:48.189+02:00Zum Wesen der Kunst<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Kunst ist es wesentlich dadurch, kein Wesen zu reklamieren
und so funktionale Kategorien und gesellschaftliche Zuweisungen unterlaufen und
transzendieren zu können. Das mag - terminologisch angreifbar - als Autonomie
bezeichnet werden. Bedienen sich Künstler wissenschaftlicher Prozeduren,
bestehen diverse Risiken, die künstlerische Rolle zu verlieren. Einerseits kann
es zum Rollentausch kommen, wenn der Künstler gesellschaftlich etwa als Natur-
oder Sozialwissenschaftler wahrgenommen wird. Andererseits kann privatistische
Wissenschaft von Künstlern esoterisch hinter gesellschaftliche Niveaus
zurückfallen und den ("hegelianischen") Verdacht begründen, den
erreichten Standard des "Weltgeistes" zu verfehlen. Die eigentliche
künstlerische Leistung besteht hier zum ehesten darin, erfolgreich die
Zuständigkeit der Nichtzuständigkeit zu behaupten, wenn anerkannte Paradigmen
oder funktionale Sicherheiten des hehren Wissenschaftsbetriebs tatsächlich irritiert
werden. Dabei kann es Künstlern, die die von Paul Feyerabend verkündete These
der innigen Verwandtschaft von Kunst und Wissenschaft wirklich begreifen, gelingen,
nicht als jene Clowns zu enden, die - wie m.E. nicht wenige - folgenlos beide
Welterschließungsweisen zu amalgamieren versuchen. </span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Goedart Palm </span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-28690456976871640602015-07-06T17:18:00.000+02:002015-07-06T17:18:06.566+02:00Kunst und Kunstkritik <div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Dass die Kunstkritik keine mehr
im alten Sinne sein kann, ist wesentlich dem Umstand zu verdanken, dass die
Künstler gelernt haben, die Kritik inzwischen gleich mitzubesorgen. Marcel
Duchamps Readymades sind Kritik am Kunstsystem mit der durchaus von ihm einkalkulierten
paradoxen Konsequenz, nach kurzer Zeit in dieses System erfolgreich eingebunden
zu werden. Die Dadaisten, Futuristen, Surrealisten etc. artikulierten Kritik
durch ihre Kunst und erlitten oder erhofften dasselbe Schicksal, in das
Pantheon aufgenommen zu werden. Dass die externe Kritik die Kunst verbindlich
kategorisiert oder reflektiert, ist eine Idee, die in der Moderne der
Avantgarde abhanden kommen musste, weil sich der Kunstbegriff als Allgemein-
oder Gattungsbegriff aufgelöst hat. Wenn Stile, Werke, Kontexte etc. nicht mehr
"kommensurabel" sind, riskieren kritische oder gar normative
Kunstdiskurse, unter Sinnlosigkeitsverdacht gestellt zu werden. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Goedart Palm</span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-66883100627796821202015-07-06T17:16:00.002+02:002015-07-06T17:16:53.037+02:00Autonomie und Auftragskunst <div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Totale Autonomie war immer eine
Fiktion! Es gibt aber höchst unterschiedliche Verkoppelungen von Kunst und
Kommerz, die daraufhin zu befragen wären, ob Künstler längst keine Kunst mehr
machen (wollen), sondern zynische Verkäufer des Markenzeichens
"Kunst" für Werke sind, die vorrangig kommerziellen Zielen dienen.
Dem stehen Künstler entgegen, die ihre Kunst trotz aller äußeren und inneren
Zwänge in relativer Autonomie verfolgen. Ob nun mittelalterliche
Auftragskünstler oder moderne Künstler mit Geschäftssinn betrachtet werden,
ändert wenig daran, dass die Autonomie immer darin bestand, sich die eigenen
Formansprüche nicht abkaufen zu lassen, ohne deshalb ökonomisch erfolglos sein
zu müssen. Das ist freilich für jene schwer zu verkraften, die ihre Ressentiments
gegenüber fremdem Erfolg anders nicht zu erklären vermögen als in dem Glauben,
dass nur der Pakt mit dem Teufel dafür ursächlich sein kann. Was Philosophen
als Einsicht in die Notwendigkeit bezeichnet haben, könnte für Künstler
bedeuten, subversiv mit fremder Vereinnahmung und gesellschaftlichen
Widerständen umzugehen. Vorgebliche Freiheitsverluste bis hin zur Zensur
könnten so zu Anlässen werden, die eigene gesellschaftliche Rolle genauer und
spannungsreicher zu definieren, als es der wenig sagende Blankettbegriff
"Freiheit" vermag. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Goedart Palm</span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-30402325427913960092015-07-06T17:15:00.002+02:002015-07-06T17:15:55.531+02:00Avantgard und Geld<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die Avantgarde ging auch nach
Brot, dabei in verschiedenen Fällen - ob nun zu Recht oder Unrecht - betonend,
man ließe sich nicht korrumpieren. Überliefert ist der Spruch Salvador Dalis,
der sich gleichwohl für integer hielt: "Meine Habgier ist beträchtlich".
André Bretons Anagramm für ihn lautete: "Avida Dollars". Andere waren
weniger explizit in ihrem Erwerbsstreben, aber fanden auch ihre Mäzene,
Förderer, Käufer etc.</span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Goedart Palm </span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-49342608031743231992015-06-17T21:50:00.002+02:002015-06-17T21:50:49.976+02:00Festspielhaus - Aus<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Einer Bonner Festspielkultur standen keine Visionäre zur Seite respektive gingen ihr voraus. Naiv rezipierte Klassik interessiert nur noch Eliten, die längst schon keine mehr sind. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Goedart Palm </span>G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-50611570168044708772015-06-17T21:44:00.000+02:002015-06-17T21:44:07.777+02:00Warum Formen in der Kunst entstehen<span style="color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif; font-size: large;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;">Der Mensch, der in den Formen untergeht resp. lernen muss, mit ihnen umzugehen, war seinerzeit ein großes, geradezu "triadisches" Thema...von hier aus lässt sich auch der Kubismus besser verstehen.</span></span><br />
<span style="color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif; font-size: large;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;"><br /></span></span>
<span style="color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif; font-size: large;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;">Goedart Palm</span></span>G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-87808850396488784302015-06-17T21:42:00.003+02:002015-06-17T21:42:56.038+02:00Docklands Robots<span style="color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;">In den Docklands von London fährt man sehr angenehm mit dem "automated light metro system" ohne "Führer" und Schaffner, allerdings sind das eben Arbeitsplätze, die wegbrechen, wie noch unzählige verschwinden werden. Ein Mini-Schwätzchen an der Aldi-Kasse ist dann nur noch mit dem virtuellen Kassierer mit eingebautem Submodul "Humor" möglich, bestimmt auch schön..</span></span><br />
<span style="color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;"><br /></span></span>
<span style="color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;">Goedart Palm</span></span>G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-31595976703971624182015-06-17T21:41:00.002+02:002015-06-17T21:41:31.096+02:00Seismografische Anmerkung <span style="color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;">Dass Künstler besondere seherische Fähigkeiten in politischen Angelegenheiten haben, ist kunstgeschichtlich betrachtet nicht zu bestätigen. Das schließt nicht aus, dass einige KünstlerInnen politischen Verstand haben und Werke - selten genug - später als Prophezeiungen angesehen werden. Ludwig Meidners apokalyptische Landschaften von 1912/13 mag man - cum grano salis - als Vorahnungen der verwüsteten Schlachtfelder des 1. Weltkriegs sehen. Die Strategie bestimmter Ausstellungsmacher, nun ein semantisch grandioses Überthema ausgestellten Werken aufzupfropfen, ist zwar aufmerksamkeitstechnisch nachvollziehbar, aber gleichwohl unredlich. Da lobe ich mir Provinzausstellungen mit dem Thema "Querschnitte". Da weiß man, dass der Besuch eines künstlerischen Kramladens nun mal der Eindruck ist, der entsteht, wenn viele individuelle Ansätze unter ein Dach gezwängt werden...</span></span><br />
<span style="color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;"><br /></span></span>
<span style="color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;">Goedart Palm</span></span>G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-76948579958196079902015-06-17T21:33:00.005+02:002015-07-06T17:19:54.670+02:00Recht und Macht<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Recht ist von Macht- und
Verfahrensfragen nie zu trennen. Recht
hat in einem Rechtsstaat der, dem es in einem demokratisch festgelegten
Verfahren zuerkannt wird. Zu sagen, man habe gleichwohl Recht jenseits dieser
Prozeduren ist eine müßige Feststellung. In Streiks werden reale
gesellschaftliche Machtpositionen in Einigungsprozesse eingebracht, die den
Ursprung des (demokratischen) Rechts als mehr oder weniger geglückte
Austarierung von Interessen deutlich werden lassen. Recht und Macht liegen hier
so dicht beieinander, dass kontroverse Grundüberzeugungen der Parteien eher nur
in einem Erschöpfungsprozess relativiert werden. In Zeiten härterer
Verteilungskämpfe kann dieser Prozess zu einer Offenbarungserklärung des
Systems werden, dass gesellschaftliche Verhältnisse ihren Grundkonsens verloren
haben. Das kann so heilsam sein wie
riskant, dass Gesellschaften den Glauben an den "Leviathan" aufgeben,
der erst dann wiederkehrt, wenn die meisten begreifen, dass dieses Modell
langfristig nur Verlierer kennt. Vor einigen Jahrhunderten war dieses Wissen
noch geläufiger...</span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Goedart Palm</span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-28847999529939145372015-06-17T21:31:00.003+02:002015-06-17T21:31:46.424+02:00Zum Wesen des Wesenlosen<span style="color: #141823; font-family: Verdana, sans-serif;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;">Kunst ist es wesentlich dadurch, kein Wesen zu reklamieren und so funktionale Kategorien und gesellschaftliche Zuweisungen unterlaufen und transzendieren zu können. Das mag - terminologisch angreifbar - als Autonomie bezeichnet werden. Bedienen sich Künstler wissenschaftlicher Prozeduren, bestehen diverse Risiken, die künstlerische Rolle zu verlieren. Einerseits kann es zum Rollentausch kommen, wenn der Künstler gesellschaftlich etwa als Natur- oder Sozialwissenschaftler wahrgenommen wird. Andererseits kann privatistische Wissenschaft von Künstlern esoterisch hinter gesellschaftliche Niveaus zurückfallen und den ("hegelianischen") Verdacht begründen, den erreichten Standard des "Weltgeistes" zu verfehlen. Die eigentliche künstlerische Leistung besteht hier zum ehesten darin, erfolgreich die Zuständigkeit der Nichtzuständigkeit zu behaupten, wenn anerkannte Paradigmen oder funktionale Sicherheiten des hehren Wissenschaftsbetriebs tatsächlich irritiert werden. Dabei kann es Künstlern, die die von Paul Feyerabend verkündete These der innigen Verwandtschaft von Kunst und Wissenschaft wirklich begreifen, gelingen, nicht als jene Clowns zu enden, die - wie m.E. nicht wenige - folgenlos beide Welterschließungsweisen zu amalgamieren versuchen.</span></span><div>
<span style="color: #141823; font-family: Verdana, sans-serif;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;"><br /></span></span></div>
<div>
<span style="color: #141823; font-family: Verdana, sans-serif;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;">Goedart Palm</span></span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-63418639888805017032015-06-17T21:25:00.001+02:002015-06-17T21:25:15.760+02:00Zum zweiten Tod von Winnetou<span style="color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;">Vor Zeiten ritt Winnetou aka Pierre Brice in ein Apachenzeltlager ein. Die freudig gestimmten Statisten (wohl aus dem vormaligen Jugoslawien), die nicht umfassend "gebrieft" worden waren, begrüßten ihn: "Uff, uff, Winnie Puuh, Winnie Puuh..." Brice soll das weniger lustig gefunden haben, da seine Rollenidentität sehr weit ging. RIP</span></span><br />
<span style="color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;"><br /></span></span>
<span style="color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;">Goedart Palm</span></span>G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-60081995791701206842015-06-17T21:21:00.005+02:002015-06-17T21:21:30.036+02:00Bücherregale <span style="color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;">Unbeaufsichtigte Bücherregale neigen zu promiskuitiven Exzessen!</span></span><br />
<span style="color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;"><br /></span></span>
<span style="color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif;"><span style="line-height: 12.8640003204346px;">Goedart Palm</span></span>G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-533063791297912892015-05-16T09:26:00.000+02:002015-05-16T09:26:14.084+02:00Die Formen des Kubismus<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Der Kubismus fügt sich in ein Formproblem jener Jahre, das weit über künstlerische Dimension hinausgeht. Die Industrieform, die Geometrisierung der Körper, der Kampf gegen Standardisierungen, das Prokrustes-Bett der Norm werden zu dräuenden Angelegenheiten des Menschen, der sich um seine vormaligen, vorgeblich natürlichen Bezüge gebracht sieht. Im expressionistischen Film oder den triadischen Ballette und zahllosen Reaktionen auf die techno-fabrizierte Gegenwart werden Formkämpfe sichtbar. Im Kubismus wird die "menschliche Linie" durch orthogonale und diagonale Vektoren ersetzt. Das, was vordergründig als Surrogat auftritt, trägt das Signum der Zerstörung. Aufbau und Demontage folgen nicht dem "dual use", sie werden zu einer Form. </span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Goedart Palm</span>G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-41570147674035150572015-05-16T09:15:00.002+02:002015-05-16T09:15:51.005+02:00Seher<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Dass Künstler besondere seherische Fähigkeiten in
politischen Angelegenheiten haben, ist kunstgeschichtlich betrachtet nicht zu
bestätigen. Das schließt nicht aus, dass einige KünstlerInnen politischen
Verstand haben und Werke - selten genug - später als Prophezeiungen angesehen
werden. Ludwig Meidners apokalyptische Landschaften von 1912/13 mag man - cum
grano salis - als Vorahnungen der verwüsteten Schlachtfelder des 1. Weltkriegs
sehen. Die Strategie bestimmter Ausstellungsmacher, nun ein semantisch
grandioses Überthema ausgestellten Werken aufzupfropfen, ist zwar
aufmerksamkeitstechnisch nachvollziehbar, aber gleichwohl unredlich. Da lobe
ich mir Provinzausstellungen mit dem Thema "Querschnitte". Da weiß
man, dass der Besuch eines künstlerischen Kramladens nun mal der Eindruck ist,
der entsteht, wenn viele individuelle Ansätze unter ein Dach gezwängt werden...</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Goedart Palm</span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-65159526199962162862015-05-16T08:55:00.001+02:002015-05-16T08:55:15.860+02:00Zwischen Inszenierung und Authentizität<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Allerdings hat die Kunst oder - genauer gesagt - der Betrieb
immer das moderate Paradox gepflegt, zwar Akzeptanz mit vielen Mitteln zu
suchen, andererseits aber betont, dass gering(st)er Zuspruch nichts über die
Qualität der verhandelten Kunst sagen könne. Den Ruhm zu verachten und
gleichzeitig sein Leben daran zu setzen, wie es Gustave Flaubert mal
formulierte, ist eine dem verwandte Kondition, um das höchst ambivalente
Verhältnis von Künstlern zu Publikum zu beschreiben.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Es gibt keine einsinnige Formel, um
"Künstlerseelen" und ihre (öffentliche) Artikulation über Kunst letztgültig
zu beschreiben. So mag gelten: "Das Schweigen von Marcel Duchamp wird
überbewertet."(Joseph Beuys) Andererseits ist schon der Rangstreit der Künste
paradigmatisch für die Grenzen der Übersetzbarkeit. Psychoanalytisch
beschreibbar wäre dagegen der künstlerische Narzissmus, der seine
Sprachlosigkeit vor der Erhabenheit des Kunstwerks inszeniert, um das Publikum
in Bann zu schlagen. Diese Pose ist andererseits kaum je vom kreativen
Selbstschutz zu unterscheiden, eigene Arbeiten nicht "kaputt" zu
reden und in griffigen Phrasen für´s Publikum bekömmlich zu machen. So soll
sich Gustav Mahler zunächst vehement gegen Sigmund Freuds Interpretationslüste
gewehrt haben, um seine Kreativität nicht zu riskieren. Wer erfährt, dass seine
Sinfonie dem Vatermord geschuldet ist, bleibt vielleicht für immer
unvollendet...</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Goedart Palm</span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-83901604574557180092015-05-01T21:11:00.000+02:002015-05-01T21:11:04.039+02:00Wirklichkeitsrequiem - Baudrillard <table align="left" bgcolor="#FFFFFF" border="0" bordercolor="#FFF1C6" bordercolordark="#FFF1C6" bordercolorlight="#FFF1C6" cellpadding="0" cellspacing="0" style="height: 100%px; width: 1024px;"><tbody>
<tr><td align="left" bgcolor="#FBF8F0" colspan="2" height="100%" valign="top" width="509"><div style="margin-left: 10px;">
</div>
<h2>
<span style="font-family: Verdana; font-weight: 700;"><span style="background-color: white; color: maroon;">Wirklichkeitsrequiem</span></span></h2>
<h2>
<span style="font-family: Verdana; font-weight: 700;"><span style="color: #222222; font-size: x-small;">Die alten Leiden der neuen Theorie. </span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt; font-weight: 700;">Am 20. Juli 2009 wäre Jean Baudrillard achtzig Jahre alt geworden.<br /><i><br />Von Goedart Palm </i></span></span></h2>
<br />
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="color: #222222;"><i><span style="font-family: Verdana; font-weight: 700;"><span style="font-size: 7pt;"><br /></span></span></i></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">Die Wüste ist der signifikante Topos der späten, nicht enden wollenden Moderne. Postmoderne ist nichts anderes als Wüstenverwaltungspolitik von philosophischen Administratoren, die sich alter Kategorien erinnern, die aber keinen Sinn mehr machen. Friedrich Nietzsche leitet diesen brisanten Ort als eine hypertrophe Form ein, die bedrohlich das Aids der Sinnlosigkeit im Subjekt wuchern lässt. Bei Jean Baudrillard avancierte die Wüste zum Wunschziel des philosophisch erzwungenen Abschieds von der Wirklichkeit: »In der Wüste muss ich die Einsamkeit nicht erst suchen, ich bin Teil davon. Ich bin auch nicht mit mir selbst allein, das wäre wieder die romantische, westliche Form der Einsamkeit. Nein, die Wüste ist für mich die klarste, schönste, hellste, stärkste Form der Abwesenheit.«</span></span><sup><span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftn1" name="_ftnref1" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222; font-size: 8pt;">[1]</span></span></a></span></sup><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;"> Strahlte vorher die Wahrheit, schien das Licht der Aufklärung und glänzten viele Sonnen der Erkenntnis, wird die Wüste nun zum Ort der Abwesenheit von den urbanen und medialen Exzessen unserer seinsvergessenen Alltagswirklichkeit. Doch es kommt noch schlimmer: »</span><span style="color: #222222;">Später habe ich den Traum auf Städte übertragen, denn manchmal kann sich auch im urbanen Raum diese losgelöste Art des Reisens einstellen. Große Städte wie New York empfinde ich auch wie Wüsten, vertikale Wüsten. Sie mögen extrem dicht und bevölkert sein, aber dahinter verspüre ich die Leere dieser Urszene.</span><span style="color: #222222;">«</span><span style="color: #222222;"> Hier spricht ein vormals kämpferischer Intellektueller, dessen tiefes Misstrauen gegen die einst so mächtigen Potentiale der Theorie keine Konstruktion der</span><span style="color: #222222;">»</span><span style="color: #222222;">condition humaine</span><span style="color: #222222;">«</span><span style="color: #222222;"> mehr zulässt. Baudrillards Wüste ist letztlich der von Nietzsche beschriebenen nahverwandt, also als ein (Nicht)Ort, der wächst und schließlich als fragile Daseinsverfassung des entwurzelten Daseins übrig bleibt. </span><span style="color: #222222;">»</span><span style="color: #222222;">Die Welt ohne das eigene Ich, das könnte auch die Welt ohne die menschliche Spezies sein. D</span><span style="color: #222222;">ie Welt, bevor die Menschen sie betreten haben. Oder nachdem sie wieder von ihr verschwunden sind. In meiner Fantasie steh</span><span style="color: #222222;">t die Wüste für diese Vorahnung eines Planeten, der nicht mehr von Menschen bewohnt wird.</span><span style="color: #222222;">«</span></span><sup><span style="color: #222222; font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftn2" name="_ftnref2" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222; font-size: 8pt;">[2]</span></span></a></span></sup><span style="color: #222222; font-family: Verdana; font-size: 10pt;"> Der Tuaregführer Mano Dayak sieht das völlig anders: </span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">»</span></span><span style="color: #222222; font-family: Verdana; font-size: 10pt;">Jedes Mal, wenn ich der Wüste gegenüberstehe, führt sie mich auf die erregende Reise in mein eigenes Ich, in dem wehmütige Erinnerungen, Befürchtungen und Hoffnungen des Lebens miteinander streiten. Wer in der Wüste überleben will, muss sie verstehen, ihr zuhören. Denn sie wird immer stärker sein als der Mensch. Man muss, um hier zu leben, ebensoviel Bescheidenheit wie Mut aufbringen. Für Menschen, die nicht in ihr gelebt haben, erscheint sie wie ein großer leerer Raum, während sie für uns unendlich lebendig ist. Wie diese Liebe erklären, die wir unserer so ausgedörrten und schwierigen Umwelt entgegenbringen?</span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><sup><span style="color: #222222; font-family: Verdana; font-size: 8pt;"><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftn3" name="_ftnref3" title="">[3]</a></span></span></span></sup></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<sup><span style="color: #222222; font-family: Verdana; font-size: 8pt;"><span class="MsoFootnoteReference"><br /></span></span></sup></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">Aber vielleicht erfahren wir hier gar nicht die vordergründige Antinomie eines weltflüchtigen Ichs gegenüber der lebendigen Erfahrung des Wüstensohns, wenn wir Hugo Balls archimedischem Hinweis folgen: »Wenn in der inneren und äußeren Welt nichts mehr sicher ist, bleibt nur die Wüste.«</span></span><sup><span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftn4" name="_ftnref4" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222; font-size: 8pt;">[4]</span></span></a></span></sup><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;"> Bleibt uns in der »mentale(n) Diaspora der Netze« nur noch die Wüste als paradoxe Mega-Oase? Jean Baudrillard beschreibt die Verflüchtigung des Menschen als einen Prozess, der nicht mehr dem Topos der aufhebbaren Verdinglichung des Menschen folgt: »Im 19. Jahrhundert war immer die Differenzierung des Subjektes um so höher, je tiefer es durch die Maschine, durch die Technik usw. entfremdet war. Je tiefer die Technik greift, desto tiefer ist die Empfindung des Selbsts des Subjektes als Entfremdetes. Aber jetzt mit der Informationstechnologie, mit den elektronischen Maschinen usw. wird das Subjekt aufgesaugt. Es wird verflüchtigt, hinein in den Prozess selbst. Früher war es verfremdet durch die materielle Alienation, aber jetzt wird es durch sein Gehirn, in seinem Gehirn aufgesaugt, und die Grenze zwischen dem Menschlichen und dem Unmenschlichen verschwindet. Das ist, meine ich, das Wesentliche, diese Aufhebung der Grenze zwischen menschlich und unmenschlich.«</span></span><sup><span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftn5" name="_ftnref5" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222; font-size: 8pt;">[5]</span></span></a></span></sup><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">Richard Münch trifft also in seiner soziologischen Aufklärung nicht die ganze Radikalität des Ansatzes, wenn er Baudrillards Theorie der Medien-Hyperrealität nur als »aktuelle Version von Marx´ Entfremdungstheorie« deutet. Karl Kraus hat diese Destruktionsdialektik Baudrillards ante litteram auf den besseren Endreim gebracht: »Das ist das wahre Wunder der Technik, dass sie das, wofür sie entschädigt, auch ehrlich kaputt macht«. Maßgeblich verantwortlich für diese Diffusion und Destruktion ehedem eherner Konstruktionsbedingungen menschlicher Welterfahrung sind die Medien. Die fundamentale Unterscheidung von technischem »Code« als medientypischer Kommunikationsform gegenüber dialogischer »Reziprozität« als dem Gespräch von Menschen in Rede und Gegenrede folgt einem platonischen Modell, das trotz der vielfach beschworenen »Intelligenz des Bösen« hartnäckig wider alle Strategien der perfiden Medienherrschaft nachgerüstet wird. »Denn Vergessenheit wird dieses in den Seelen derer, die es kennenlernen, herbeiführen durch Vernachlässigung des Erinnerns, sofern sie nun im Vertrauen auf die Schrift von außen her mittelst fremder Zeichen, nicht von innen her aus sich selbst, das Erinnern schöpfen.« (Platon, Phaidros).</span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">Massenmedien, Telefon und Internet finden im Aufstand ihrer unendlichen Zeichen gleichermaßen keine Erhörung des Medientheoretikers. </span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><br /></span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">Jean Baudrillard gerierte sich in diesem Verdikt gegen die Zerstörung echter menschlicher Direktkommunikation von Rede und Gegenrede päpstlicher als die Diskurstheoretiker, deren Geltungsansprüche auch an der Eigensinnigkeit der Medien abprallen. Das technische Medium destruiere die echte menschliche Kommunikation. Eine typische Denkbewegung Baudrillards gegen diese Zerstörung lautet, die Medien selbst zu zerstören, was als marxistisches Theorierelikt eines Antimarxisten gelten kann – denn, wie er in einem frühen Text konstatiert: Wenn das Mietshaus brennt, reden die Nachbarn wieder miteinander. Sind wir nicht längst über dieses romantische Desiderat einer Kommunikation unter Anwesenden hinaus gekommen, die so kontingenten Umständen folgt und sich in Gesprächen über Brandversicherungen erschöpft? Nein, die mediale Verschaltung zu binären Supermonstern einer entfesselten </span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">»</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">Kommunikations</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">-Wirklichkeit mache diese Situation noch schlimmer, da – verkürzt gesprochen – die Medien selbst die Antworten auf die Fragen präsentieren, den </span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">»</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">response</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"> auf den </span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">»</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">stimulus</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"> gleich mitliefern. Der Mangel dieser Theorie ist die Ausschließlichkeit der Beobachtung massenmedialer Effekte. Baudrillard verwandelt seine Analyse selbst dem medialen </span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">»</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">Code</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"> an, der im eigenen Selbstgespräch die Antworten gibt, ohne die heterogenen Verwendungsweisen von Medien noch länger differenzieren zu wollen. Immerhin ist sein Authentizitätsverdikt gegen die Medien moderierend aufzunehmen, als die expandierende Informationsfülle, der wir stärker als in den vormaligen Zeiten des</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">»</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">Broadcasting</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">-Imperiums ausgesetzt sind, in der Tat paradoxe Wirkungen zeitigt:</span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;"></span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">Information wird an Gegeninformation, Meinung an Meinung gebrochen, ohne dass dieser Widerstreit eine positive Dialektik oder gar einen Konsens eröffnet. Wir erleben eine Dissensgesellschaft, die oft erst dann handelt, wenn die Katastrophe eingetreten ist.</span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><br />Medien fördern den wuchernden Hintergrundglauben, dass alles gleich-gültig ist. </span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">»</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">Aktualität</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"> prägt die Ordnung von Nachrichten und Diskursen nicht nach Kriterien gesellschaftlicher Relevanz, sondern nach Aufmerksamkeit. </span></span><span style="background-color: transparent; color: #222222; font-family: Verdana; font-size: 10pt;">Das Beharrungsvermögen des Subjekts gegen seine mediale Verflüchtigung ist geeignet, einen medialen Autismus zu begründen, was nicht nur dem Mythos kommunikativer Globalität zuwiderläuft, sondern auch pathologische Lebensweisen begünstigt. </span><span style="background-color: transparent; font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">So ist etwa die Kommunikationslust per E-Mail und die vormals zweckfreie Netzbewegung als frühes Datendandytum stark gegenüber rein funktionalen Verwendungen des Medienkonglomerats »Internet« zurückgetreten. Hier können wir Jean Baudrillards Beobachtungen aufnehmen, während andere »Wahrnehmungen« des Theoretikers sich längst als ungenau oder gar falsch erwiesen haben: Seine digitale Bildtheorie, die einen breiten Raum im Werk einnimmt, reklamiert die ex-nihilo Konstruktion der digitalen Bilder. Ein referentielles Bild mit Negativ folge alten Konditionen, während das digitale Bild das Wahrheits-Schema von Ding und Abbildung auflösen würde. Seine letzten Ausführungen zum Exkurs über die Photografie gelten ihm sogar als »Mikromodell einer verallgemeinerten Analyse der Hegemonie«, des Zustand einer vorstellungslosen, alle Möglichkeiten ausreizenden Technik. Dass nun die Referenz der Bilder zur »Wirklichkeit«, dem gleichermaßen fetischistischen wie paradoxen Objekt dieses Denkers schlechthin, aufgelöst wird, ist schon im Blick auf die vordigitale Bildgeschichte unrichtig. Künstler schufen fortwährend referenzlose imaginäre Bilder: Wie anders entstanden Madonnen, Einhörner oder die unzähligen ornamentalen und freien Bildentwürfe ohne jede konkrete Provenienz in der »Wirklichkeit«? Digitale Bilder, so wie sie das Internet inzwischen unendlich überfluten, sind größtenteils referentielle Objekte, deren binäre Transformierbarkeit wenig am Objektglauben des Abgebildeten verändert. Nota bene: Man kann Bilder für inakzeptable Verflachungen des menschlichen Wahrnehmungskosmos halten, doch hier unterliegt Baudrillard in fataler Weise denselben Beobachtungsschwächen, die schon ältere Medientheorien obsolet gemacht haben. Denn die abstrahierten Momente, die Reduktion sinnlicher Eindrücke und die Vervielfachung der phänomenologischen Betrachtung – etwa wenn wir um einen Gegenstand herumgehen und ihn »begreifen«– erschließen sich der Analyse, sodass sich daraus nicht Täuschungen ergeben müssen. Gerade hier wäre der Theoretiker als (Medien)Phänomenologe gefragt, der erkennt, dass Wahrnehmungsmomente bei jeder Abbildung hinzugerechnet werden müssen und der gegen die Negation der Wirklichkeit sein (analytisches) Wissen und den sinnlichen Mehrwert der ihm bekannten Dinge addiert. Und weiter: Die Reduktivität der medialen Verfassung ist – wie immer – ein temporärer Zustand der Konstitution von Bildern und nicht weniger der symbolischen Verfassung von Wirklichkeitsbeobachtungen. Die magischen Kanäle verleiteten Jean Baudrillard dazu, Karl Marx auch in seiner semiotischen Neueinkleidung zu verlassen und insoweit Marshall McLuhan zu folgen. Die Abkehr vom klassischen Marxismus ist zwar plausibel, weil in dessen Fixierung auf Arbeit, Produktion und Wertschöpfung die Bedeutung medialer Veranstaltungen für die Verfassung der Gesellschaft ausgeblendet werden. </span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="background-color: transparent; font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;"><br /></span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="background-color: transparent; font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">Doch die mediale Magie könnte weiter reichen, als es irgendeine Theorie zulässt, die vornehmlich um die Behauptung menschlicher Wahrnehmungshoheit gegenüber dem allgegenwärtigen Spektakel kämpft. Das Internet produziert einsinnige reduktive Bildwelten, doch deren Medialität steht in einem unabsehbaren Kontext von Gegen- und Alternativwelten - ohne den propagandistischen Effekt zu erzwingen, dass nur manipulierte und konfektionierte Wahrheiten eine Chance auf Erhörung hätten. Menschen prozessieren Medien über die starren Grenzen ihrer jeweiligen Konstitution hinaus. Kein Bild ohne Kontext, keine Wahrheit oder Lüge ohne ihren Gegenpol. Unser Wissen erschöpft sich eben nicht in dessen »Wikipediatisierung« (Peter von Brinkemper), sondern greift immer weiter aus und erweitert die medial-menschlichen Rekonstruktionen in zahlreichen Äußerungsformen, die mit dem unsauberen Verhältnis von kanonischen und apokryphen Wahrheiten zu leben lernen. Nebenbei bemerkt fällt diesem Medienprozess auch ein großer Teil der gegenwärtigen Medientheorie zum Opfer, etwa jener, die das Fernsehen gegen das Internet ausspielt und hier präsentisch-authentische und dort computergenerierte-technische Darstellungen zu erkennen glaubt. »Youtube« und andere haben den medialen Unterschied zwischen den Einzelmedien bis zur Unkenntlichkeit verwischt. Das Fernsehen ist längst tot, ohne es zu wissen. Jean Baudrillard hatte gestanden, nur einen oberflächlichen Zugang zum Mediumverbund »Internet« zu haben, was ihn als Theoretiker einer Zeit ausweist, die vom Paradigma der Massenmedien klassischen Zuschnitts ausging, um zuvörderst zu ergänzen, dass binäre Welten »unnatürlich“ konstruiert seien. Die binäre Konstruktion hat für spätklassische Medientheoretiker wie Jean Baudrillard eine eigentümliche Faszination, die sich nicht durch die nichtbinären Erscheinungen binären »Seins“ irritieren lassen wollte. Auch insoweit wird kräftig an der immer länger werdenden Fußnote zum Platonismus (Whitehead) weiter geschrieben, was nichts anderes heißt, als das Wesen der Dinge mit der vorgeblich natürlichen Wesenhaftigkeit ihrer Konstruktion gleichsetzen zu wollen. Schlechte Zeiten für Künstler und Programmierer. Es herrscht in diesen Ansätzen das älteste Dilemma des Idealismus, es gäbe einen wahren Weg der Weltkonstruktion, der in allen Entfernungen zur ursprünglichen Natur, vor allem in der unmenschlichen Herrschaft bloßer Berechnung verraten würde. Lässt sich aus dieser ältesten Differenz noch etwas lernen für die Frage, was eine gewitztere Theorie diesseits der Medien leisten könnte? »Simulation«, das transgressive Zauberwort Baudrillards, meint nichts anderes als die Austauschbarkeit aller großen Unterscheidungen bzw. binärer Codierungen wie »Wahrheit/Unwahrheit«, Schönheit/Hässlichkeit, linke/rechte Politik, ja sogar Natur/Kultur – wobei nicht immer eindeutig ist, ob hier nur die Differenzverluste auf der Ebene der Zeichen gemeint sind oder weitergehend die Auflösung des menschlichen Unterscheidungsvermögens überhaupt betroffen ist. »All unsere Werte sind nur Simulationen. Was bedeutet Freiheit? Dass wir die Wahl haben, das eine Auto zu kaufen oder das andere. Das ist eine Schein-Freiheit.«</span></span><sup style="background-color: transparent;"><span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftn6" name="_ftnref6" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222;"><span style="font-size: 8pt;">[6]</span></span></span></a></span></sup><span style="background-color: transparent; color: #222222;"><sup><span style="font-family: Verdana; font-size: 8pt;"> </span></sup><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">Diese nicht gerade originelle Behauptung, die zum Altbestand der klassischen Kritik konsumistischer Gesellschaften gehört, die nur noch eine pseudodemokratische Herrschaftsfunktion zulassen, kapituliert vor der Komplexität der Verhältnisse, die einen einfachen Freiheitsgestus, eine ein- und eigensinnige Revolte, ein fröhliches »Phantasie an die Macht</span></span><span style="background-color: transparent; font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="background-color: transparent; color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"> heute noch leichter abfedern als bereits 1968. Das Problem, das in der Homogenisierungsmaschine dieser Theorie verschwindet ist, ist das hybride Nebeneinander von Werten und Wertdemontagen, die Provokation eines theorieresistentem »Realen</span></span><span style="background-color: transparent; font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="background-color: transparent; color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">, das sich gegen elegante Theorien sperrt.</span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><br /></span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="color: #333333;"></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">Jean Baudrillard erscheint uns retrospektiv als der genuine Mediendandy, immer plakativ und so telepräsent wie einprägsam in seinen Macht- und Schlagwörtern gegen die</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">»</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">Wüste des Realen</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">: Das Reale ist die Welt der Wahrnehmung durch den Menschen. Der Schein ist die Welt, wie sie ist. Im </span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">»</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">Hyperrealen</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"> löst sich die Welt von der Wahrnehmung des Menschen. Der Mensch wird in Zeiten der Virtualität nicht mehr als Vermittler zwischen den Dingen und ihren Zeichen benötigt. Die Welt emanzipiert sich von ihrem bislang genialsten Prozessor. </span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">»</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">Warum ist nicht alles schon verschwunden</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"> heißt im Klartext, dass die Kategorien in ihrer Bedeutung verblassen, aber der Denker keine Erklärung für die Wirklichkeit mehr besitzt und das Unternehmen einstellt. Dieser letzte Text Baudrillards fasst seine Theorie noch einmal zusammen und ist vorzüglich geeignet, die Grundmotive seines Denkens im Holzschnitt kennen zu lernen.</span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><br /></span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">Was nicht nur dieser Theorie abhanden kommt, ist die Verschlagenheit der Wirklichkeit, die eben nicht einfach in plane Virtualität übergeht, so wenig alte Werteordnungen konservierbar oder in fatale Strategien überführbar sind. Wir erleben weiterhin eine »Unübersichtlichkeit« der Verhältnisse, die der Theorie und ihren Mitteln spottet und auch auf die List der Vernunft nicht mehr baut - was sich unter anderem im wachsenden Neben- und Miteinander heterogener Weltentwürfe niederschlägt. Jean Baudrillard war enttäuscht von der ehedem großmächtigen Theorie, die eben den Schritt mit der Wirklichkeit nicht mehr halten konnte, was nur in einem überheblichen Theorieglauben selbst zur Signatur der Wirklichkeit wird. Das Problem ist nicht der Sog der »Simulation«, die jede Wirklichkeit erfasst, sondern das paradoxe Wechselspiel von Wahrheiten und Manipulationen, die auf keine oberste Rechtsprechungsinstanz wie die kantische Vernunft oder den herrschaftsfreien Diskurs vertrauen können. Gerade die neokonservative Realpolitik hat die Werte, auf die sich Bush und die Seinen beriefen, gegen diese selbst mobilisiert, was immerhin - wider Baudrillard gesprochen - für moralisch leidlich intakte Reaktionen spricht – so wenig Obamas »Yes, we can« schon zureichende (Er)Lösungen parat halten würde. So sind diese trägen bis unberechenbaren Öffentlichkeiten respektive Gegenöffentlichkeiten längst nicht sensibel genug, Manipulationen so frühzeitig zu erkennen, dass Opfer vermieden werden. Das Wechselspiel zwischen Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit hat sich aber auch nicht in der digitalen Planierung der Wahrheit erledigt, wie es das »Wirklichkeitsrequiem« Baudrillards behauptet. Die Konditionen sind andere, die vermutlich nicht erst in der Theorie formalisiert werden können, wie es das narzisstische Welterschließungsmodell von Denkern mancher »couleur« verlangt. Baudrillard erscheint uns in diesem Theorie-Spiel als die illustre Figur einer verblassenden Epoche der allmächtigen Kritik, die auf die Transparenz und Transzendenz der Verhältnisse zielte und dabei selbst so transparent und unwirklich in ihrer Erkenntnisungeduld wurde – bis sie sich auf den Gespenster-Status zurückzog, der nicht mehr so fröhlich-ironisch wie weiland im »Kommunistischen Manifest« formuliert werden kann. Dieser Diskurs des Verschwindens riskiert nolens volens seine eigene Auflösung, weil die Begriffe, die er weiterführt, mächtige Widerstände gegen virtuelle Konstruktionen begründen. Auch Cyberleiber können schön oder hässlich in einem klassischen Sinne wahrgenommen werden, so wie die Begriffe einer fragilen Wahrheit oder schwachen Theorie (»pensiero debole«) nicht desavouiert werden, wenn Platons Sonne nicht mehr im Zenith steht. Zentral und fatal wurde für Baudrillard das von Friedrich Nietzsche aufgeworfene Problem, wie der Schein das Sein ist, wenn doch zugleich diese Unterscheidung in den transzendentalen Bedingungen des Erkennens unhintergehbar angelegt erscheint. Die ehernen Unterscheidungen lösen sich im »Hyperraum« auf, doch die Abwesenheit alter Sicherheiten wie Gott, Sein, Vernunft macht die Verhältnisse ungemütlich. Jean Baudrillard kämpfte wie weiland Don Quichotte gegen die Riesen, die man heimlich lieben muss, wenn sie nicht aufhören sollen zu existieren. Oft wird übersehen, dass dieser kapriziös auftretende Ansatz nur aus dem humanen Impetus dieses Philosophen erklärbar ist. </span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;"><br /></span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">Der Druck dieses Denkens liegt darin, dass die alten Spannungen solches Denken erst möglich gemacht haben. Baudrillard erkannte allerdings, dass diese alten Sicherheiten selbst immer nur Illusionen waren, so mächtig sie sich auch in den philosophischen Diskurs einschrieben. »Zwar gibt es im Innern dieser Welt durchaus ein Erkenntnis- und Denksystem, das so etwas wie Wahrheits- und Wirklichkeitseffekte produziert. Aber ich finde es wichtig, dass die Philosophie diese radikale Unsicherheit und Illusion immer im Hinterkopf hat. Man muss sich vor der Wahrheit hüten.«</span></span><sup><span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftn7" name="_ftnref7" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 8pt;">[7]</span></span></a></span></sup><span style="color: #222222;"><sup><span style="font-family: Verdana; font-size: 8pt;"> </span></sup><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"> Die Welt Baudrillards hat ihre Erdungen und archimedischen Sicherheiten verloren: »Wenn ich von der Zeit spreche, dann deshalb, weil sie noch nicht ist. Wenn ich von einem Ort spreche, dann deshalb, weil er verschwunden ist. Wenn ich von einem Menschen spreche, dann deshalb, weil er schon tot ist.</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><sup><span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftn8" name="_ftnref8" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 8pt;">[8]</span></span></a></span></sup><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;"> Baudrillard bewegt sich damit auf dem gefährlichen Boden, dass die Wirklichkeit unwirklich und der Mensch tot ist und doch die Bühne wieder aufgezogen werden muss, um nun die Totgeglaubten wieder zu sehen – und vielleicht zu retten. Er spielte mit der Welt der alten Unterscheidungen wie ein Kind, das das Feuer sucht, weil Angst und Lust ununterscheidbar werden. Sein elegischer Spätdiskurs ist einer der in der Beobachtung des Verschwindens der menschlich wahrgenommenen und interpretierten Welt auch selbst verschwindet. Die Begriffe wurden auf ihre Spitze und darüber hinaus getrieben, wo sie ihren Gehalt und ihre Anschlussfähigkeit einbüßten – was auch der relativen Isolierung Jean Baudrillards im Wissenschaftsbetrieb entsprach. Der Schauspieler, der er auch war, räumt die Begriffsrequisiten nach der Vorstellung weg, die wir vormals für real gehalten haben. Es bleibt eine leere Bühne, was – nebenbei bemerkt –Baudrillards Nähe zu diversen Denkern und Künstlern der französischen Mentalitätsgeschichte nach dem Krieg demonstriert. Energietechnisch und wohl auch biografisch ähnelt diese Theorie einer Supernova, der Stern wird immer heller und reißt sich selbst in den Tod. Mit einem solchen Impetus des »ens realissimum«, um nicht von Wirklichkeitswut zu sprechen, wird jede Theorie selbstwidersprüchlich, weil sie den Gegenstand ihrer Betrachtung, den sie vernichtet, schließlich doch wieder fingieren muss. Baudrillard hat das auch explizit eingeräumt, ja sogar eine Theorie-Volte daraus gemacht, die freilich das Wesen der Theorie als Anschauung destruiert: »Die Theorie muss ihrem eigenen Schicksal selbst vorgreifen. Denn sie muss für jeden Gedanken unwägbare künftige Zeiten in Betracht ziehen. In jedem Fall ist sie der Verdrehung, der Irreführung und der Manipulation geweiht. Es ist also besser, wenn sie sich selbst verdreht (se détourner elle-même), wenn sie sich von sich selbst abwendet (se détourner d’ellemême).«</span></span><sup><span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftn9" name="_ftnref9" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 8pt;">[9]</span></span></a></span></sup><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;"> Eine Theorie, die so überlegen auf der Bühne des Denkens agieren will, kann sich letztlich nicht behaupten, weil sie die zwingenden Konditionen ihrer eigenen Zeitlichkeit in Abrede stellen will. Gott (oder Leibniz) mag eine solche Supertheorie prästabilierten Wissens vorbehalten sein, andere Theoretiker geraten in einen unendlichen Rückgriff der Wahrheit, deren vorläufige Ergebnisse immer wieder zurückgenommen werden müssen – weil der blinde Fleck der Beobachtung nicht durch puren Willen aufgelöst werden kann. Das ist wahrlich eine fatale Strategie, weil sich die Theorie im Wege ihres Vollzugs auflöst und selbst das »Requiem« leer wird, weil es nichts mehr zu betrauern gibt. »Wir haben diesen Vorsprung der Ideen vor der Welt verloren, diese Distanz, die bewirkt, dass eine Idee eine Idee bleibt.«</span></span><sup><span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftn10" name="_ftnref10" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 8pt;">[10]</span></span></a></span></sup><span style="color: maroon;"><sup><span style="font-family: Verdana; font-size: 8pt;"> </span></sup></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">Witzig mag erscheinen, dass die nun bankrotte Theorie hier ihrem vormaligen Unwirklichkeitsstatus nachtrauert, den sie gleichzeitig den Medien als genuines Weltverhältnis aberkennen will. Baudrillards Theorieexistenz ist die Geschichte der Selbstentmachtung des Theoretikers, was einerseits die Bedingtheit theoretischer Welterschließung erweisen könnte, andererseits aber auch einen übertriebenen Theoriegestus anzeigt, der sich von »theorein</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">emanzipieren wollte, um die endgültige Wahrheit der Wirklichkeit als Betriebssystem ohne laufende Nummer vorzuinstallieren. Wir dagegen beklagen weniger die um uns wuchernde »Hyperrealität</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">, die eher als eine Idiosynkrasie Baudrillards verbucht werden muss, als die Bodenhaftungsverluste nicht nur dieser Theorie, die den instrumentellen Charakter einer provisorischen Wirklichkeitsabstraktion aufgibt, um ihrem eigenem schönen Versprechen einer »Schau des Göttlichen</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"> zu erliegen. </span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><br /></span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">So träumt Baudrillard in seinem letzten Text von göttlichen »Abziehbildern</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"> wie dem Schweißtuch der Veronika und lobt die antike Kritik an den bloß von Menschenhand gefertigten Ikonen. Der Theoretiker der Verführung erlag selbst der Verführung durch die Theorie – was deutlich macht, dass die Verführung nicht lediglich eine subversive Strategie ist, sondern auch reale Opfer macht. »Und alsbald trieb ihn der Geist in die Wüste; und er war in der Wüste vierzig Tage und wurde versucht von dem Satan und war bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm.</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"> (Markus-Evangelium 1,12 f.). Als Jean Baudrillard in jene andere, gleichfalls erfolgreiche Erlösergeschichte der »Matrix</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;">eingebunden werden sollte, beschied er die Wachowski-Brüder auf die Unmöglichkeit einer bildschöpfenden Welt des Hyperrealen: »Diese Leute halten die Hypothese des Virtuellen für einen tatsächlichen Zustand und verwandeln sie in ein sichtbares Phantasma. Aber die Besonderheit dieses Universums besteht gerade darin, dass man die Kategorien des Realen nicht mehr benutzen kann, wenn man darüber sprechen will.</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"> Ist der Rest also Schweigen? Nein, auch der scheinbar so zwangsläufige Tod von Theorie und Theoretiker ist eine paradoxe Kondition: »Das Ende selbst ist verschwunden…</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">«</span></span><span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"> So lautet der letzte veröffentlichte Satz Baudrillards. Sollte aber diese Matrix der etwas anderen Art auch den Tod entsorgt haben, was uns ohnehin als der älteste Anlass der Philosophie erscheint, müssen wir mit Jean Baudrillards Wiederauferstehung rechnen. </span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt; font-weight: 700;"><br /></span></span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="color: #222222;"><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt; font-weight: 700;">Goedart Palm</span></span></div>
<div>
<hr align="left" size="1" width="33%" />
<div id="ftn1">
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftnref1" name="_ftn1" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222; font-size: x-small;">[1]</span></span></a><span style="color: #222222; font-size: x-small;"> http://www.egs.edu/faculty/baudrillard/baudrillard-ich-habe-einen-traum.html</span></span></div>
</div>
<div id="ftn2">
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftnref2" name="_ftn2" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222; font-size: x-small;">[2]</span></span></a><span style="color: #222222; font-size: x-small;"> http://www.egs.edu/faculty/baudrillard/baudrillard-ich-habe-einen-traum.html</span></span></div>
</div>
<div id="ftn3">
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftnref3" name="_ftn3" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222; font-size: x-small;">[3]</span></span></a><span style="color: #222222; font-size: x-small;"> </span><span style="color: #222222;"><span style="font-size: x-small;">Zitat aus dem Buch </span></span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">»</span></span><span style="font-family: Verdana;"><span style="color: #222222;"><span style="font-size: x-small;">Geboren mit Sand in den Augen“ des Tuaregführers Mano Dayak unter: http://www.elmida-wuestenreisen.de/philosophie</span></span></span></div>
</div>
<div id="ftn4">
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftnref4" name="_ftn4" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222; font-size: x-small;">[4]</span></span></a><span style="color: #222222; font-size: x-small;"> Hugo Ball, die Flucht aus der Zeit, 1946, S. 277.</span></span></div>
</div>
<div id="ftn5">
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftnref5" name="_ftn5" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222; font-size: x-small;">[5]</span></span></a><span style="color: #222222; font-size: x-small;"> </span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">»</span></span><span style="color: #222222; font-family: Verdana; font-size: x-small;">Es gibt nur noch Effekte und gar keine Ursachen mehr" - Der reine Terrorismus - Jean Baudrillard im Gespräch mit Eckhard Hammel, in: Eckhard Hammel; Rudolf Heinz; Jean Baudrillard: Der reine Terror. Gewalt von rechts, Wien 1993, S. 47-58</span></div>
</div>
<div id="ftn6">
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftnref6" name="_ftn6" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222; font-size: x-small;">[6]</span></span></a><span style="color: #222222; font-size: x-small;"> </span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">»</span></span><span style="color: #222222; font-family: Verdana; font-size: x-small;">Frankreich ist nur ein Land, Amerika ist ein Modell.“</span></div>
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="color: #222222; font-family: Verdana; font-size: x-small;">Jean Baudrillard Interview vom 23.11.2005, in: Süddeutsche Zeitung, unter: http://www.sueddeutsche.de/kultur/736/407512/text/</span></div>
</div>
<div id="ftn7">
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftnref7" name="_ftn7" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222; font-size: x-small;">[7]</span></span></a><span style="font-size: x-small;"><span style="color: #222222;"> </span></span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: 10pt;"><span style="color: #222222;">»</span></span><span style="font-family: Verdana; font-size: x-small;"><span style="color: #222222;">Man muss sich vor der Wahrheit hüten", taz-Interview vom </span><span style="color: #222222;">22.11.2000 </span><span style="color: #222222;">Unter: http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2000/11/22/a0119</span></span></div>
</div>
<div id="ftn8">
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftnref8" name="_ftn8" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222; font-size: x-small;">[8]</span></span></a><span style="color: #222222; font-size: x-small;"> Jean Baudrillard, Warum ist nicht alles schon verschwunden, Berlin 2008, S. 5.</span></span></div>
</div>
<div id="ftn9">
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftnref9" name="_ftn9" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222; font-size: x-small;">[9]</span></span></a><span style="color: #222222; font-size: x-small;"> Jean Baudrillard, Das Andere selbst, Wien 1987, S. 78.</span></span></div>
</div>
<div id="ftn10">
<div style="margin-left: 10px;">
<span style="font-family: Verdana;"><a href="http://www.glanzundelend.de/Artikel/artikelalt/baudrillard.htm#_ftnref10" name="_ftn10" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="color: #222222; font-size: x-small;">[10]</span></span></a><span style="color: #222222; font-size: x-small;"> Jean Baudrillard, Das perfekte Verbrechen, München 1996, S. 157f.<br /> </span></span></div>
</div>
</div>
</td><td align="left" bgcolor="#FBF8F0" height="100%" valign="top" width="260"><div class="MsoNormal" style="margin-left: 5px;">
<span style="font-family: Verdana; font-size: 8pt;"> </span><span style="font-family: Verdana;"><span style="color: #333333;"><em><span style="font-style: normal;"><span style="font-size: 8pt;"><br /> </span></span></em></span></span></div>
</td></tr>
</tbody></table>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6967949.post-66644178758499209582015-05-01T15:22:00.002+02:002015-05-01T15:22:08.150+02:00Die Kritik der reinen "Vermumft"<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Während ich über die Bedingtheit des Aufklärungsprojekts schreibe,
verwende ich - schnell tippend - den Begriff "Vermumft". Das erhellt
wie kreativ die Sprache reagiert, wenn man sie nicht durch
Rechtschreibprogramme und kritische Gegenlektüren behindert. So erweist sich,
wie die Sprache sich selbst gegen ihre rationalistische Vereinnahmung wehrt. Klingt
so "vermümftig" wie paradox... </span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Goedart Palm</span></div>
G Palmhttp://www.blogger.com/profile/02976685499295631637noreply@blogger.com