Man mag zwar Nietzsches
"Letzten Menschen" zitieren, der "das Glück erfunden" hat:
"Man hat sein Lüstchen für den Tag und sein Lüstchen für die Nacht: aber
man ehrt die Gesundheit." Das Schicksal selbst lässt sich trotz so bemühter
Wirklichkeitsbesänftigung noch nicht entsorgen. Das bereitet soviel Pein, dass
kein geringer Teil der Komfort- und Unterhaltungsindustrie daran arbeitet, die
allfälligen kollektiven wie individuellen Katastrophen vergessen zu machen oder
zumindest erträglicher zu gestalten. Der Einzelne wird je nach Charakter und
Bildung hier seine palliativen Mittel finden. Dabei sollte man nicht vergessen,
dass die Selbstbeschwörung, einen anderen Gang zu wählen als jene, die
solchermaßen gesellschaftlicher Ideologie unterliegen, sich durchaus als
Autosuggestion herausstellen kann.
Goedart Palm