In Zeiten der Inklusion und
Exklusivität, insbesondere aber der nervenzerreibenden Geschäftigkeit der
Städte möchte mir die Seklusion als wertvolles Gut erscheinen. Museen sind
herausragende Orte der Seklusivität, wo du wieder bei dir bist, weil dich - von
gehypten Sonderausstellungen abgesehen - niemand stört. Neulich Kunstmuseum
Gelsenkirchen-Buer: Ich bedeute der Museumswärterin, dass ich mir auch den
"alten" Teil der Sammlung (1. Hälfte des 20. Jh. mit teilweise
beachtlichen Werken) ansehen werde. Mit leichtem Erstaunen ob des Erscheinens
eines Interessierten heuchelt sie Selbstverständlichkeit. Selbstverständlich
ist nur der Umstand, dass ich der einzige Besucher bin. Das ist meine
gewöhnlichste Kondition. Hier bist du Mensch, hier bist du allein. Anstelle des
Klosters ist nun vor allem das kommunale Museum ein Mausoleum der
Selbstbesinnung, das im öffentlichen Budget nicht von Besucherzahlen abhängig
gemacht werden darf, sondern von seinem Alleinstellungsmerkmal, müden Flaneuren
köstliche Einsamkeit zu gewähren.
Goedart Palm