8/11/2008

Django und andere Kinogeschichten

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Django
"Django ist ein stilbildender, brutaler Italowestern..." heißt es bei Wikipedia zu dem 1966 von Sergio Corbucci gedrehten Film. Django begründete einen Mythos, sowohl in seiner cineastischen Inszenierung wie in der Stilisierung des Helden, der nicht nur auf den Spätwestern beschränkt ist. Doch alle diese Mystifikationen gleichen die Schwächen dieses Films nicht aus. Wenn man sich vom Schock des Spätwesterns erholt hat, kann man genauer hinschauen: Django hat im Prinzip kein Tötungsmotiv. Diffus geht es um Rache, aber diese Rache hat dann mehr Spielcharakter. Er riskiert viel, nur um einer nicht nachvollziehbaren Temporallogik zu folgen. Sein Widersacher könnte längst dingfest gemacht sein und damit auch viele Morde verhindert werden, aber Django verhält sich wie eine Katze, die noch ein wenig oder ein wenig mehr spielen will. Der Film ist typenarm, es gibt nur Django, gefährliche Freunde und Widersacher - und ein wenig Staffage. So trostlos die Mainstreet, die ewig in Schlamm versunken ist, so trostlos sind die Prospekte der Handelnden. Django, und das ist vielleicht der schlimmste Schock für den aufrechten Cineasten, agiert reichlich trivial. So führt er ein Maschinengewehr vor, in dem er die halbe Einrichtung eines seiner Sympathisanten zerstört. Spätestens das macht ihn zum Idioten - und keineswegs, wie einige wohlmeinende Kritiker meinen, zum Zyniker. Django ist offensichtlich bekennender Soziopath mit der Tendenz zur Armseligkeit. Jodorowskys "El Topo" ist viel,viel differenzierter, hier werden die Dinge auf den Punkt gebracht, für die Corbucci keine Sprache besaß.

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Eine wichtige Filmkritik zu "Celine und Julie fahren Boot" finden wir hier >>

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