3/29/2015

Industrieruinen

Das Wissen um den Abriss resp. die Vergänglichkeit dieser Orte macht ihren besonderen ästhetisch-nostalgischen Reiz aus. Wenn die - wie im Ruhrpott häufig zu sehen - dann zu Fitness-Arealen etc. verwandelt werden, ist das die Mumifizierung der falschen Art.

Goedart Palm

3/20/2015

Grenzverletzungen und der Untergang des Abendlands

Immer empfindlichere Grenz- und Regelverletzungen sind seit den siebziger Jahren eine politische Auseinandersetzungsform, der sich die Theorie von Herbert Marcuse bis hin zu Jean Baudrillard mit viel Sympathie widmete. Gewalt gegen Sachen, Graffiti im öffentlichen Raum als Aufstand der Zeichen oder lieber gleich Terrorismus in einer Kultur, die doch ohnehin nach dem ideologisch abgesicherten Fahrplan der Menschheitsgeschichte längst untergegangen ist. Jenseits der allfälligen Apokalypse reicht heute der Blick in eine beliebige Schule, um desintegrative Praktiken bei Schülern zu beobachten, die vor Jahren zur Verbannung geführt hätten. Scheinbar entsolidarisiert sich die Menschheit mit sich selbst. Andererseits verbindet sich Zivilisation immer mit gesellschaftlichen Dynamiken, die von "Helden" ausgelöst werden, deren Vitalität von Kriminalität etc. schwer zu trennen sein mag. Dass Menschen je in befriedeten Gesellschaften leben werden, bleibt wohl eine utopische bzw. eutopische Wünschbarkeit, der man sich nicht verschreiben sollte.   

Goedart Palm

3/19/2015

How to make photos? (23)

Letztlich sind stürzende Linien ästhetisch zu rechtfertigen oder nicht. Mit anderen Worten: Sie können  als Fehler oder als Ausdrucksmittel erscheinen. Aber der Fetischismus des planen Realismus interessiert mich nicht, zumal ich nicht mit den Kameras operiere, die solche Effekte vermeiden bzw. entsprechende Bearbeitungen eröffnen. Alle Regeln sind vor allem dazu da, sie intelligent zu durchbrechen, sprich: eine neue Regel zu bilden.

Goedart Palm

3/16/2015

Shortcut zur Logik des Terrors

Der Terror ist asymmetrisch in seiner Kommunikationsverweigerung gegenüber Gesellschaften, die ihrer historischen Erfahrung nach Kommunikation, Diskurs und freie Wahlen für ihre Haupttugenden halten. Der öffentliche Raum wird zur Kampfzone erklärt, in der nun Mittel eingesetzt werden, die gesellschaftliche Angst wie staatliche Überreaktionen auslösen sollen. Wie schwer sich Staaten damit tun, ihre eigenen Legitimitätsvoraussetzungen nicht zu verraten, machte der "war on terror" der Bush-Regierung besonders deutlich. Langfristig sind nur Strategien effektiv, die den Vorteil friedlicher Auseinandersetzungen für alle Beteiligten plausibel machen. Das ist allein durch aufwändige Integrationen von Gruppen und Einzelnen zu erreichen, die ihre soziale und ökonomische Sicherheit nicht länger an Heilsideologien abtreten wollen. Je fragiler solche Sicherheiten werden desto zahlreicher werden Proselyten fundamentalistischer Führer und Prediger nachwachsen. Wer die Zivilgesellschaft erhalten will, muss begreifen, dass ihren immer radikaleren Umbrüchen mit den alten Formeln kapitalistischer oder liberalistischer Weltbeglückung kaum zu begegnen ist. Insofern ist der Terror ein Indiz für das Versagen von Gesellschaftstheorien, die hartnäckig an obsoleten Bildern des "pursuit of happiness" festhalten.   

Goedart Palm

Die Dialektik unserer Eigentumsordnung

Wertvolle ästhetische Objekte gehören in den Tresor, was sie dann selbst für den Eigentümer wieder begehrenswert macht.

Goedart Palm

3/14/2015

Vom Elend der Publikationen

Wenn ich sehe, was heute gedruckt wird, erhärten sich die Gründe, nicht mit solchen Texten - Rücken an Rücken - präsentiert zu werden. Der Geist, von dem Nietzsche sprach, hat längst angefangen zu stinken. Allerdings rechtfertigt das keinen Kulturpessimismus. Wir gehen einer alten Kunst nach. Vor Jahrtausenden nannte man es Mumifizierung. 

Goedart Palm

Film Noir - Meine Reise in die Vergangenheit (An intricate production still)


Dieses Bild einer "night in Paris" ist Resultat einer kleinen Zeitmaschine, die zu basteln heute erheblich einfacher fällt als zu den Zeiten, der diese Aufnahmen anzugehören scheint. Das Bild ist Still eines Films, den ich vor Jahren, allerdings weniger Jahren, als man zu glauben bereit wäre, gedreht habe. 

Goedart Palm

3/10/2015

Intermedialität

Bitte nie die Anregung von Neil Postman vergessen, dass geschickt gestapelte Bücher als Unterlage den Fernseher exakt in die gewünschte Lage bringen können. Das nenne ich "Intermedialität"!

Goedart Palm

3/09/2015

Kulturzerstörung

Dialektisch betrachtet ist Kulturzerstörung, vom Bürokraten abgesehen, der Kunstwerke wegräumen lässt, weil er sie erst gar nicht als Kunst erkennt, eine Form der Anerkennung. Wer Götter- und Götzenbilder entsorgt, weil er in ihnen eine Gefahr wittert, glaubt an eine Kraft, die wir kaum mehr kennen. In der Historie der Bilderkriege aller Sorten war diese Überzeugung dagegen ein Standard. Der hl. Bonifatius vernichtete aus missionarstrategischen Gründen die Donaueiche, um die Überlegenheit des Christentums augenfällig für alle zu bekehrenden Heiden zu demonstrieren. Künstler, die an die ideelle Kraft ihrer Bilder glauben, haben - bei aller Abscheu im Übrigen - wenigstens von Ferne ein Verständnis für solche Erregungen. Eine lauwarme liberale Kultur, der jede Kunst gleich-gültig ist, hat den Glauben an sie längst verloren, so nachhaltig die sonntäglichen Beschwörungen der Bedeutung der Kunst auch ausfallen mögen. Eine Kunst, die allein dadurch existiert, dass sie - im schlechten Sinne des Wortes - musealisiert und damit entschärft werden kann, fristet eine fragile Existenz. Unsere Gesellschaft mag daher über den Zorn der Bilderstürmer die eigene kulturelle Selbstentwertung einer Revision unterziehen. Darüber nicht kulturpessimistisch zu werden, könnte eine Anstrengung wert sein, die darin bestünde, mit härteren, medial nicht weichgespülten Kategorien die Welterschließung durch Kunst wieder ernst zu nehmen.  

Goedart Palm

3/08/2015

Kitsch

Kitsch ist nicht nur das "Böse im Wertsystem der Kunst", sondern hat mitunter auch Momente, die sich gegen die eigene Konstitution auflehnen.

Goedart Palm

3/04/2015

Kulturpessimismus

Kulturtechniken ändern sich so zwangsläufig wie radikal. Evolutionär betrachtet wird - auch im "Reich des Geistes" - das ausgebildet, was benötigt wird. Und "deep reading" wird eher keine große Zukunft haben. Als Trost: Jeglicher Kulturpessimismus hat immer Unrecht!

Goedart Palm

3/03/2015

Beethovens größter Fan

Beethovens größter Fan war unzweifelhaft Alex. Hier ging die Musik in ihrer ganzen Erhabenheit, die Alex gegenüber den Kids und ihrer primitiven Musiklimonade betont, 
in den Körper und erfüllt den Geist. Die Musik wird zur Totalen der Existenz. Beethoven 
im Konzertsaal ist bereits ein Problem...

to be continued

Goedart Palm

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