6/29/2009

Michael Jackson

Die Geburt des Alien

Doch wer oder was ist Michael wirklich? Der "King of Pop" hat sich längst bis zur Unkenntlichkeit in eine virtuell androgyne Figur verwandelt. Besaß er zuvor schwarze Haut und hatte ein markantes Gesicht, hat er nun weiße Haut und das Gesicht einer daliesk zerlaufenden Schinken-Plastik. War Jacko zuvor unschwer als Mann zu erkennen, sieht er inzwischen seinen Schwestern ähnlicher, als es die Gene zulassen dürften.

Zu Aliens, Extra-terrestrials, Vampiren oder "Freaks", wie sie etwa der Filmemacher Tod Browning darstellte, fühlte sich Michael immer hingezogen, weil sich in ihnen das offene Geheimnis seines Andersseins spiegelt. Affe "Bubbles" soll einer seiner Bettgenossen gewesen sein. So erwarb Jackson angeblich das Skelett von Joseph Merrick des "Elefantenmenschen", jenes unfreiwilligen Schaustellers von Körperabnormitäten, der als hinlänglicher Beweis gelten darf, dass "Ich ein Anderer ist" (J.Lacan). Zwar dürfte die Story des Knochenkaufs falsch sein, aber die Deformation als Lebensschicksal stiftet eine unheimliche Bruderschaft zwischen den beiden. Marilyn Manson ist auch ein solcher travestischer Normflüchtling, der seinem Schicksal als "all american boy" weglaufen will.

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6/19/2009

Medienkompetenz und Youtube

"Youtube verblödet". Das Gute, Wahre und Schöne verschwindet endgültig. Kulturindustrie und Entfremdung. Menschen müssen gegenüber den zahlreichen medialen Formen des Internet eine neue Kompetenz ausbilden. Wir kennen dieses Gerede, wir kennen die Symposien und Gesprächskreise zu Neuen Medien. Wir kennen die folgenlosen Papiere zur Medienethik. Und vor allem kennen wir die Krokodilstränen der Medienwächter. Würde die Rede von der Medienkompetenz ernst genommen, würde tatsächlich ein Kampf der Kulturen stattfinden, dann fragen wir uns, warum dieser Kampf von den Statthaltern des Guten, Wahren und Schönen nicht geführt wird, nein, nicht einmal kleine Scharmützel riskieren die meisten. Die Selbstversicherung des je eigenen Kultur- und Medienbegriffs sind die Maßnahmen dieses Schutzes der Kulturgüter. Das Abendland bleibt also weiter gefährdet... Dabei würde sich die Kraft der eigenen Kultur oder wenigstens der eigenen Medienkompetenz doch leicht demonstrierten lassen: Warum haben die Kulturministerien keine Medien-KSK, keine Kreativzirkel oder sonst ein Gremium, wo doch für alles Gremien unterhalten werden, um sich dem "clash" der diversen Kulturen zu stellen? Gerade "Youtube" eröffnet großartige Möglichkeiten, die eigene Kultur auf ihre Strahlkraft anzutesten. Hier sind viele medialen Strategien denkbar, die wiederum den eigenen Kulturbegriff formalisieren würden, um die kreative Kraft zu beweisen, die man sich doch ohnehin bescheinigt. Der Untergang bestimmter Kulturen ist auf die mangelhafte Kreativität und Produktivität ihrer Wahrer mindestens ebenso zurückzuführen wie auch den angeblich defizitären Geschmack der kulturellen "loser" und so fort.

Goedart Palm

6/12/2009

Warum ist nicht alles schon verschwunden?

Die Frage von Jean Baudrillard "Warum ist nicht alles schon verschwunden?" wäre nur aufrichtig, wenn der Fragesteller paradox bescheinigte, dass alles - auch er selbst - bereits verschwunden ist. Geht es uns nicht oft so, dass wir eine Katastrophe imaginieren, die uns verschwinden lässt. Existieren heißt den Modus des Verschwindens immer wieder zu denken, davon handelt das "Hagakure" als Kraft des Kriegers. Bushido, ich werde so kämpfen, als wäre ich bereits verschwunden. Reale Gespenster...

Goedart Palm

6/11/2009

Sokal-Affäre

Ein großartiger Einfall, dem wir demnächst näher nachgehen werden.

6/08/2009

Bedeutungslosigkeit

Man verabschiedete ihn, niemand würde ihn erinnern. Die Akten schweigen. Das war das Ideal, das Arno Schmidt formulierte. Goethe, Schiller, sie werden das Purgartorio nicht so schnell verlasssen. Die Heroen des gegenwärtigen oder vergangenen Diesseits müssen warten und zahlen für den Ruhm. Auch das ist Gerechtigkeit, wie Schmidt gut erkannte. Je, nun ist er selbst in diesen Erfolg verstrickt...

Goedart Palm

6/06/2009

Unsichtbar

Die unsichtbare Hand des Marktes verteilt Ohrfeigen an jene, die zu fest an sie geglaubt haben.

Goedart Palm

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Wahrheit und Geld

Alte Wege aus neuen Katastrophen?

Das Chaos der Wirtschaft verwandelt sich für die Weltgesellschaft, eine andere Gesellschaft gibt es ohnehin nicht mehr, zum sozialen Chaos. Gier und Ignoranz der Heuschrecken, der Börsen- und der Grundstücksspekulanten, der „Lehmann Brothers“ treffen fast jeden, weil im global dimensionierten Profitsystem auch die Schicksale miteinander verkoppelt sind, die keine Begegnungschance anstrebten. Staaten und Völker werden, wie es Karl Polanyi vormals formulierte, „bloße Marionetten in einer Aufführung, die völlig außerhalb ihrer Einflussmöglichkeiten“ liegt. Die Rede vom „Subsystem Wirtschaft“, das uns Systemtheoretiker so lässig wie unausweichlich unterjubeln, mutiert zum Euphemismus, während dieser Mahlstrom die Gesellschaft in einem umfassenden Ausmaß malträtiert, wie wir es noch nie gesehen haben.

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Venedichauch


Variationen über ein altes Postkartenmotiv: Venezialisch

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Manchmal Prechtig

Richard David Precht, Liebe. Ein unordentliches Gefühl. Goldmann, München 2009: Die Darstellung ist nicht ganz auf den Punkt geschrieben. Denn die Liebe ist nicht lediglich unordentlich, sondern ein antinomischer Zustand. Sie dauerhaft gegen die Fährnisse anderer Existenzzumutungen zu produzieren ist zumindest insoweit unmöglich, als es immer eine andere Liebe ist, als es jene zuvor war. Vielleicht ist es unordentlich, den Begriff "Liebe" plakativ für sehr heterogene Befindlichkeiten einzusetzen. Liebe ist der Einbruch in diverse Wert- und Begriffssysteme, die ihren Tribut fordern. Precht hat einen rettenden Diskurs verfasst, der sich der Naivitäten begibt, die mitunter zum neuen Liebes-Terror führten. Doch das heißt noch lange nicht, dass dieser Diskurs das Thema theoretisch erschöpft. Die Unvereinbarkeit von Liebe und zahlreichen gesellschaftlichen Profilen wäre erst noch zu untersuchen, zudem Prechts Abhandlung sich vornehmlich auf ein individualistisches, psychologisches Liebesmodell richtet.

Goedart Palm

Ludwig van B.

Ludwig van B.

Klassik, die junge Menschen begeistert

ein lebendiges Netzwerk von zahlreichen Schulen und Kultureinrichtungen

Violine trifft Flöte trifft Klavier trifft Gesang ... - eine Plattform für musikalische Begegnungen auch jenseits der eigenen Schule

kreatives Musiktheater auf hohem Niveau

100 % Auslastung - unser Publikum weist uns den Weg!

jährliche Eröffnung des Beethovenfestes mit über 1000 Schülern auf Bühnen in der ganzen Stadt

musikalisches Coaching für herausragende Ensemblearbeit

Begegnungen mit bedeutenden Künstlern des Beethovenfestes

neue Erfahrungswelten mit Klassik für junge Menschen

Workshops und Meisterkurse

über 100 engagierte Musikpädagogen und sonstige Kulturfachleute, die ehrenamtlich mitmachen

Macht Klassik Menschen glücklicher? War Beethoven glücklich?

Ein Systemfehler der Systemtheorie

Niklas Luhmann hat Medien als systemspezifische, nicht konvertierbare „Währung“ beschrieben. Doch so „wesenhaft“ diese Beschreibung auch zur Systemkonstruktion gehört und zahlreiche Vorgänge erklären kann, dass Systeme eigensinnig auf medialen Gesetzlichkeiten achten, so wenig befriedigt das unsere Beobachtung der Käuflichkeit, der Verrechnung, der Aufrechnung, mithin von zahllosen Vorgängen, die sich nicht durch geschlossene Codierungen erläutern lassen.

Goedart Palm

6/05/2009

Museum und der Verkauf im Tempel

Die Geschichte der Museumsshops ist noch nicht geschrieben. Wenn ich Dissertationsthemen zu vergeben hätte, würde ich dieses Subjekt wählen. Denn die Profanisierung des Museums ist ein Gewinn. Wir nähern uns nun den Exponaten via dem Fetisch zum Mitnehmen. Die Nike von Samothrake als Briefbeschwerer respektive paperweight, oh, wie erhaben, das ist antikisierende Kulturaneignung. Ohne Museumsshop können Museen nicht mehr existieren - weder vermutlich ökonomisch noch ideell.So könnte der Shop zum geheimen Zentrum des Museums avancieren: Technische Reproduzierbarkeit, Miniaturisierung, Fetischisierung, Entauratisierung und das alles zum Dumping-Preis.

Goedart Palm

6/04/2009

Geisteswissenschaften und Notwendigkeit

Die Frage, was denn Geisteswissenschaften seien, ist schwer zu beantworten, wollen wir weder der Mathematik den Geist absprechen noch behaupten, dass Philologie durch Geist nun exakt bezeichnet wäre. Geisteswissenschaften ist eine schwach definierte Kategorie. Haben wir uns damit abgefunden, konstatieren wir, dass Geisteswissenschaften im eigentlichen Sinne nicht gebraucht werden, sondern Moment einer Kultur ist, die viele wenig explizite Gehalte mit sich führt, um ihren Grad an Kultivierung zu erreichen. Wir reden also von Differenzen, die für gesellschaftliche Selbstbetrachtungen förderlich sein dürften, doch welche Notwendigkeit in ihnen liegt, vermag keiner zu beantworten - wenn doch Notwendigkeit gerade das Abgestoßene der Geisteswissenschaften ist.

Goedart Palm

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