5/31/2012

Bad Godesberg nachts um halb eins...

Je mehr ich GA lese, desto weniger beschleicht mich die Absicht, je in Bad Godesberg eine Villa zu kaufen. Neulich sagte mir jemand, in seiner Straße hätten sich zahlreiche Brüche ereignet, in seinem Fall während einer nur halbstündigen Abwesenheit. Offensichtlich ist das Problem nebst den verwandten bekannt, ohne dass sonderlich kreative Überlegungen vorlägen, um die "Perle am Rhein" wieder vorzeigefähig zu machen. Interessant ist die schizoide Mischpolitik, einerseits die Missstände zu bezeichnen, andererseits im nächsten Atemzug zu erklären, so dramatisch sei es auch nicht. Was denn nun?

Goedart Palm

5/27/2012

Beethoven Mood indigo

"Mood indigo" Beethoven Blue(s) 250 Version 2020 

Glückstag - Scammer´s dream

l am Mr. Ibrahim Lamorde the group Charmain of Economic and Financial Crimes Commission
(EFCC) OF THE FEDERAL REPUBLIC OF NIGERIA. We came across your email address while going through the list of people that have been scammed in the past few years.

Thus we have so far recovered (782 Million United State Dollars) from scammers in africa,asia and europe.

The trustees and board of directors in this office has decided to compensate all scammed victims financially with the sum of $500,000.00 from the above recovered funds without any delay and stress.

I will use this opportunity to let you know that the processing of your compensation award of $500,000.00 will be handle by the chairman's office only...



Please note that you are only to contact us if you have agreed with the content of this message. It is the time you forget about your sadness and face joy and happiness in your life. In God we trust.


Ich habe zwar durch Scammer bisher nicht so viel Geld verloren, aber finde das doch sehr nobel, gleich eine halbe Million für meinen moderaten Kummer einsacken zu dürfen. Man kann es nicht oft genug betonen, Scammer sind auch nur Menschen.

Goedart Palm

5/26/2012

Grass oder die Leiden des neuen Hyperion

Dichter sollen dichten. Die Morgenzeitung ist Anlass genug. Günter Grass dichtet also über Griechenland. "Europas Schande" ist ein Gedicht, das als Beispiel der uneinlösbaren Ansprüche der Poesie einen guten Platz in den Schulbüchern erlangen sollte. Ob das Gedicht poetischen Standards entspricht oder nicht, wollen wir dabei gar nicht erst entscheiden. Das Gedicht leidet an einem völlig anderen Dilemma. Es kommt gravitätisch daher, kontaminiert griechische Antike und neuere Geschichte wild mit aktuellen Befindlichkeiten und glaubt, einen moralischen Anspruch daraus herleiten zu können. Zeus schleudert diesmal keine Blitze, sondern hilft den Rettungsschirm zu öffnen  - oder auch nicht. Was nun die Antike mit der Gegenwart zu tun haben soll, vermag dieses Gedicht nicht anzugeben. Es säuselt moderat mythologisch, um uns irgendwie klar machen zu wollen, dass Olymp, Götter und Antigone doch nicht so schmählich enden dürfen. Ach ja, die Obristen gab es auch noch… Das ist fundamental schlechtes Denken. 

Die Historie wird an die Gegenwart geklittert, zieht sie in ein Meer der bedeutungslosen Anspielungen herunter: Grass, mach uns noch einmal den Hölderlin. Hier reklamiert einer Allkompetenz, wo die Auguren längst versauern. Poeten suchen eine Form, eine wie auch immer stark hervorgetriebene Bedeutung, wo ihr Metrum sich an fremden Parametern wund scheuert. Wirklichkeit unterwirft sich solchem ästhetischen Regiment nicht. Es gibt zahllose „Griechenländer“, die wir nicht erst seit seit Johann Joachim Winckelmann als Konstruktionen mit bedingter Haltbarkeit kennengelernt haben. Doch wer vertraut gar auf diese historischen, kategorienlosen Multi-Überblendungen, wie sie uns Günter Grass nun aufdrängt, wenn er aktuelle Probleme in zwölf Strophen erledigt. Dringender Rat oder Packungsbeilage: Misstraut diesen Dichtern! In ihren assoziativen Niederungen und Betroffenheitsgesten wird man nicht die Wahrheit finden, die Wirklichkeit verdient. Wie wenig Poesie in Gefahr und größter Not noch zu sagen vermag, dafür mag dieses Gedicht stehen. Das „Rettende“ ist eine fragile Agenda, die längst von einem anderen Metrum bestimmt wird.

Goedart Palm

5/25/2012

Documenta - oder die Profilierung des Profillosen

Den Höhepunkt ihre Akzeptanz respektive gesellschaftlichen Relevanz hatte die "documenta" 1972 erreicht. Das lag nicht allein an der konkreten Ausstellung, die Harald Szeemann inszeniert hatte. Damals war der Glaube an die Kunst noch vorhanden. Es gab Potentiale, die sich  - 1968 hin oder her -nicht in einem holistischen Politikbegriff erschöpfen ließen. Die Kunst hatte einen Anspruch, der mal mehr als Autonomie und dann wieder als Systemfunktion definiert wurde, aber nicht jene perennierende Langeweile produzierte, die heute längst eingekehrt ist. Wer will heute schon noch "sensibilisiert" werden? Wer glaubt an Seherlebnisse hier, die nicht anderenorts ebenso möglich sind? Erstaunlich bleibt, dass diese abgelebten Kulturerfahrungsformen sich so hartnäckig gegen ihr wohl verdientes Ende wehren. Vor allem: Was denn, um Apollos Willen, dokumentiert denn die "documenta"? Was in irgendeinem Atelier gemacht wird und nun aufgrund idiosynkratischer Auswahl ein Publikum findet! Die Emphase des Bedeutungslosen ist ein spezifischer Trick der späten Moderne, den inzwischen aber jedes Kind kennt. Er funktioniert auch nur insoweit, als die Sachwalter des Systems ihre Eigeninteressen damit verbinden. Die Leute staunen nicht, weil der Kaiser vorgeblich neue Kleider trägt, sondern weil sie dafür bezahlt werden. Die Artefakte erlangen Bedeutung, weil es ein System gibt, das ökonomisch klar codiert ist. Aber wir als Publikum brauchen das nicht. Packt den Kram ein oder lieber erst gar nicht aus.

Goedart Palm

5/24/2012

Bestseller - Traurige Listen

Die Sucht der Leute, Bestseller zu lesen, ist ein Zeichen für eine Art von nicht benanntem Analphabetismus. Denn das wäre doch ein großer Zufall, wenn bei Milliarden von Texten just jene gerade aktuellen so lesenswert wären. Wer es schafft, eine Politikerbiografie zu lesen, ist doch fast ein Held. Am schlimmsten aber ist jene auf das Ereignis zugeschnittene Literatur, die diesen Status nie reklamieren dürfte. Das sind bestenfalls Werbebroschüren, die sich hinter dem Hardcover verstecken. Welcher Schwindel! Meine Bestseller sind in großen Teile Jahrzehnte alt.

Goedart Palm

5/23/2012

Internetbetrüger und Literatur


Wenn entwicklungsfähige Übersetzungsprogramme und Gier zusammenkommen, entsteht oftmals Literatur. Diese Email erreichte mich und das Sprachmodell lässt mich nicht los:

Sehr teuer,

73 Jahre alt und bin ich gegenwärtig krank (mein Arzt hat mir métastatique Krebs gerade festgestellt) das in der terminalen Phase ist und das meine Tage, war Kontos(Zählen) wegen meines Gesundheitszustandes würdige mein Alter und mein gegenwärtiger Gesundheitszustand ich herab und gesehen, wünscht, meine Güter zu schenken. Ich verfüge über eine wichtige Summe, die ich wünsche, zu Ihrer Verfügung von einer Spende(Gabe) zu legen, um Ihnen zu realisieren zu erlauben, machst guter Willen auf.

In der Tat, junger Freund, du machst schon viel guten Willen "auf". Ist halt eben nur "sehr teuer"...

Goedart Palm




5/22/2012

Am Tag, als ein unsägliches Lied gesungen wurde...

Hin und wieder "bekömmt" es, deutsche Schlager zu hören. Früher schon hielten wir das Liedungut für unsäglich, aber wenn wir das heute erneut hören, wird es klar, wie ausnahmslos wir Recht  hatten. Conny Kramer ist womöglich umsonst gestorben.

Goedart Palm

5/20/2012

El Greco in Düsseldorf


Dieses hochintrikate Bild zeigt uns den Himmel gleich dreimal. 


Kurzkommentar: El Greco und die Malerei

In der hervorragenden Düsseldorfer Ausstellung wird klar, dass El Greco der erste Maler war. Michelangelo konnte seiner Auffassung nach nicht malen. Gewiss, wer aus der Linie seine Bilder entwickelt, zählt für diesen Maler nicht. Es geht El Greco um reine Malerei, eine Malerei, die sich von der Gegenständlichkeit sehr weit entfernt, die Anatomie transzendiert und Gegenständlichkeitsillusionen erst gar nicht mehr sucht. Paul Klee brauchte Zeit, um das alles zu verstehen. Auch heute ist das noch schwer genug, diese Explosion der Malerei nachzuvollziehen. Die Malerei leistet den Widerstand gegen die Dinge. Das ist ein spirituell-transzendenter Akt. Malerei - in den Augen El Grecos wird zum Gottesdienst einer emanzipierten Sinnlichkeit. Die Meister der Linie sehen dagegen wie Messdiener auf. Er hat so gemalt wie erst wieder Jahrhunderte später gemalt werden konnte. 

Goedart Palm 

5/18/2012

Facebook Future

Heute, 18.05.2012, lese ich die Frage, was denn das Geschäftsmodell von Marc Zuckerberg tauge. Er müsse sich bei solchen Börsennotierungen neue Einnahmequellen erschließen.

Die Frage lässt sich leicht beantworten. Regression to the mean! Solche Siegeszüge werden gestoppt durch die Bedeutung des Projekts. Wer orakeln wollte, sieht jetzt schon den Exodus der Mitglieder...

Goedart Palm

5/17/2012

Beethoven - noch ein Vorschlag für ein Geburtstagsbild

Beethoven - 250. Geburtstag 2020 - erscheint hier ein 
wenig wie ein "Illuminatus". 

5/13/2012

Rheinische Kooperationen wider den Kulturinfarkt


Losse mer  d'r Dom en Kölle? Warum eigentlich, wo jetzt in den Zeiten des Kulturinfarkts Kultur so volatil wird? 

Goedart Palm

Kulturinfarktgefahr


Postscriptum

Es wäre interessant, Orte in Bonn zu zeigen, an denen die Kulturinfarktgefahr denkbar gering ist. Hier ein Beispiel (Aufnahme 13.05.2012, am Tag der vorgezogenen NRW-Wahl): 


Wider den Glauben an jene, die es so gut meinen mit der Kultur


Der Kapazitätsvorbehalt ist tendenziell in der Lage, jedes Kulturbudget zu liquidieren. Denn im Zweifel gibt es immer irgendwelche vorrangigen Prioritäten. Kultur benötigt niemand zum Überleben, so wenig Kulturkämpfer aller Couleur müde werden, gerade das zu behaupten. Wer den Sozialstaat gegen den Kulturstaat ausspielt, so es denn einen Kulturstaat überhaupt geben sollte oder darf, sieht die Kultur als Verlierer. Wann hätte je eine Kulturausgabe gerechtfertigt werden können, wenn Menschen an unerträglichen Lebensverhältnissen leiden? Und welcher Maßstab gilt hier? Geht es um globale Betrachtungen, kann Kultur, schon gar nicht jene, die elitär zu sein scheint, sich gegen das Weltelend versichern. Aber selbst im lokalen, kommunalen Bereich wird das Geld für Kultur knapp, wenn es um Prioritäten geht, die einer Maslowschen Bedürfnispyramide folgen. Kultur ist gegen das Argument "... denn das übergeordnete Ziel lautet schließlich, nur so viel Geld auszugeben, wie wir auch haben" (Jürgen Nimptsch, Wider den Kulturinfarkt) kaum je zu schützen. Wer dagegen argumentiert, sollte sich klar machen, dass seine Erörterung notwendig ambivalent gerät. Denn Kultur ist Luxus und Notwendigkeit zugleich, was sich einer rein kameralistischen Betrachtung, aber auch dem Standardverständnis von Kulturfunktionen eher nicht erschließt. Kultur als Luxus und Notwendigkeit heißt Langzeitwirkungen kultureller Investitionen zu erkennen. Das Geschwafel von den kulturellen Subventionen ist ohnehin nichtssagend, weil Gemeinwesen  nun mal nur mit Subventionen existieren können. Wer also auf Oper verzichtet, weil sie der Gemeinde zu teuer kommt, sollte auch nicht mit der Straßenbahn fahren. "Investitionen" ist gegenüber "Subventionen" die erheblich komplexere Vokabel, mit der sich kulturelle Effekte verbinden, die vielleicht den Begriff einer kulturellen Generationengerechtigkeit plausibel machen könnten. Direkter gesprochen: Wer in Kultur investiert, vermag wenig statistisches Material zu produzieren, das Politikern hilft, ihre Programme erfolgreich zu verkaufen. Insofern ist Kulturpolitik, vor allem die provinzielle, immer schon im Verdacht gewesen, ihre Substanz zu verfehlen.  Ohnehin: Sollte nicht das Zuständigkeitsverhältnis einmal umgekehrt werden? Könnte nicht die Kultur die Priorität gegenüber der Politik, insbesondere gegenüber jener kulturlosen Variante von Politik, für sich reklamieren? Es gab eine Zeit, in der das Verhältnis von Kultur und Politik nicht von allen so definiert wurde, Kultur in die Abgeschiedenheit institutionalisierter Sicherheit zu verabschieden, während Politik vorgeblich mit den realen Lebensverhältnissen zu tun hatte. Wäre die Kultur eine, die den Namen verdient, würde sie sich wohl nicht in das Abseits drängen lassen. Allein die Begrifflichkeit eines "Kulturinfarkts" macht deutlich, wie weit wir von einer solchen Kultur  entfernt zu sein scheinen. 

Goedart Palm

5/12/2012

Beethovens Kulturinfarkt


Irgendwie werde ich bei diesem Beethoven 250 den Eindruck nicht los, er könnte den Essay "Wider den Kulturinfarkt" von Jürgen Nimptsch gelesen haben... Goedart Palm

Oder konkreter hier >>

5/07/2012

Mein momentaner Lieblingsbeethoven 2020

Dynamisch, entschieden, mit einer kleinen Anspielung, die aber den meisten Betrachtern verborgen bleiben wird. Jedenfalls optiere ich für diese alterslose Fassung ... Goedart Palm

May be will never learn to fly

Diese Zigarettenwerbung ist kaum mehr erträglich. Bereits das Englisch überschreitet das Zumutbare. Ich übersetze mir das so: Mag sein, dass ich niemals zu fliegen lerne. Vielleicht ist das dann auf den Zigarettenkonsum zurückzuführen. May be ist doch das klassische Wahlverhalten bei solchen Genussmitteln. Dieses oder jenes, Präferenz hin oder her. Entschiedenheit hieße, diese und andere Drogen wegzuwerfen. Diese Werbung ist selbst ein großes "May be", vielleicht wirkt es oder aber auch nicht. Keiner weiß es. Dass Werbung ein aktiver Beitrag zur Umweltverschmutzung ist, wird hier wieder vorzüglich bestätigt.

Goedart Palm

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