Dass die Kunst nach Brot geht, gilt für die Erfolgreichen
wie die Erfolglosen. Doch das Verhältnis von Kunst und Geld bescheidet sich
gerade in Zeiten von "Mein Haus, mein Auto, meine Yacht" nicht auf
eine Äußerlichkeit oder gar eine Marginalie. Denn wenn Geld zu einem Parameter
des Erfolgs wird, setzt das im Guten wie im Schlechten Energien frei, die Kreativität
anregen, aber auch korrumpieren können. Das mag im Fall von Baselitz so oder
anders gesehen werden. Aber dass Künstler glauben, sich von dieser gesellschaftlichen
Akzeptanzform frei zeichnen zu können, wäre nur eine Pose. Die hält sich zwar
seit der mehr oder minder narzisstischen Rede von der künstlerischen Autonomie
hartnäckig, aber die Warenform, insbesondere die Gleichförmigkeit vieler
ästhetischer Produktionen spricht eine andere Sprache.
Goedart Palm