Die Ausstellung "Gilbert
& George - London Pictures" im Museum Küppersmühle repräsentiert
vorzüglich, wo die weiland als modern gefeierte Kunst inzwischen steht bzw.
hängt. Die umliegenden Cafés und Restaurants sind bei strahlendem Wetter gut
besucht. Hier indes in den heiligen Hallen des unteren Stockwerks erscheinen praktisch
keine Besucher, als hätten G & G die Bilder diesmal eigens für mich geschaffen.
Dabei heißt es im Prospekt des Museums "Erleben Sie spannende
Ausstellungen und eine der schönsten Sammlungen deutscher Kunst von den 1950ern
bis heute..." Überzeugen will sich davon an diesem arbeitsfreien Feiertag kaum
jemand. Das Erlebnisangebot der Avantgarde hat den einstigen Kampf wider die
Museen augenscheinlich zum Sieg geführt und sie in Mausoleen transformiert. Auch
ich vermag gegenüber den aus der englischen Klatschpresse gesammelten Schlagzeilen
des "living sculpture"-Duos nicht aufmerksam zu bleiben. In den
oberen Etagen sieht es nicht viel besser aus. Traurig und unbesehen hängt das
Informel neben Gerhard Richter und den üblichen Prächtigen an den Wänden. Eine
leichte Euphorie erfüllt die Museumswächter bei meinen Anblick, wenigstens
einer schaut mal rein. So kämpfe ich einen aussichtslosen Kampf gegen das
Programm der Avantgarde...
Goedart Palm