In einer digitalen Hanns
Heinz Ewers-Werkesammlung lese ich den Vermerk "bearbeutet"
von XY. Das lobe ich mir! Als anspruchsvoller Leser will ich mehr als eine
einfache Bearbeitung nach neuesten oder ältesten Duden-Regelungen. Simple
Rechtschreibung war gestern. Vom Bearbeuter erwarte ich eine kongeniale Text(aus)beute.
So wie oft genug der Lektor erst den literarischen Erfolg großer Literatur sichert,
wird die Bearbeutung zur ästhetischen Vollnutzung, zur raffiniertesten Politur
güldener Stellen. Die einzige Angst, die mich umtreibt, dass spätere Bearbeiter
die "Bearbeutung" wieder auf das elementare Niveau einer "Bearbeitung"
nivellieren...(Übrigens: Dieser Text wurde bisher nicht
"bearbeutet".)
Goedart Palm