Deutlich wird hier die Mentalität, dass ein bunter Fleck
mehr oder weniger an der Wand eine "Petitesse" ist. Insofern sind die
Bilder in den Vorstandsetagen, in den Riesenrezeptionen oder als Bürodekor schon
je Objekte, die nicht der Wahrnehmung welcher Art auch immer dienen, sondern allenfalls
der zu oft leicht widerlegbaren Prätention, dass hier kreative Menschen
produktiv sind. Werden die Bilder abgehängt, ist das ein Akt der Ehrlichkeit.
Die Warhol-Bilder hingen nun bereits seit vier Jahren nicht mehr an der Wand.
Ob das der wahre Skandal ist, der nun im Blick auf zahllose Depots vervielfacht
werden könnte, sei dahingestellt. Jedenfalls ist es ein Fazit, dass Kultur im
engeren Sinne eine Marginalie gesellschaftlicher Agenda bleibt, was vorzüglich
durch Sonntagsreden bestätigt wird, die uns erläutern, wie "existenziell"
die Kunst doch ist.
Goedart Palm