Kursorisch festgestellt gilt für Kunst nach dem Wegfall von
Epochenbegriffen und später "Ismen" aller Art, dass die immer weiter
getriebene Subjektivität des jeweiligen Schöpfers das "Allgemeine" in
der Kunst stark relativiert. Künstler müssen im Verkaufssinne wiedererkennbar
sein. Das fördert die Ausbildung von stilistischen Momenten, die eben weniger
aus künstlerischer Notwendigkeit als aus Marktinteressen heraus entstehen.
Vereinfacht gesprochen ist Kunst dann nicht mehr wie in jenen zurückliegenden
Epochen Ausdruck ihrer Zeit, sondern Ausdruck der idiosynkratisch hochgejazzten
Künstlerseele. Eine Unterscheidbarkeit, die immer stärker um ihrer selbst
willen forciert wird, vermag aber immer weniger den Betrachter zu fesseln, für
den Kunst mehr ist als eine disparate Landschaft aus zahllosen schmucken, aber
letztlich belanglosen "Blumenbeeten".
Goedart Palm