Wissenschaft auf dieser Ebene ist nicht zum wenigsten nachlässige bis eitle Kleingartenbestellung. Ein längst durch den Rost der Kunstgeschichte gefallenes "Genie" wird reanimiert. Ein unentdeckter Paragraf wird dogmatisch bis zur Unerkennbarkeit aufgeblasen. Ein chemisches Experiment, das die Menschheit noch dringend zur Fortexistenz benötigte, wird in die Fußnoten der wuchernden Literatur gespült. Ähnlich wie bei der Verlagspolitik sind "Bestseller", die echten Erkenntnisfortschritt fördern, Mangelware. Hierfür ist unter anderem der Wissenschaftsbetrieb selbst verantwortlich, der "Originalköpfe" nicht zwingend schätzt, sondern sich auch in seinen Egoismen selbstreproduziert, etwa in Form von Doktorvätern und -müttern, die die "Großleistungen" ihrer Promovenden ihrem Ressort einverleiben, ohne dass ihnen der Blick über den Tellerrand angelegen wäre. Fast erstaunlich, dass die Wissenschaft, von einigen Pseudodisziplinen abgesehen, trotz ihrer institutionellen Hindernisse produktiv bleibt...
Goedart Palm