4/10/2009

Ludwig van B.

Ludwig van B. –
Eine neue Plattform für musikalische Jugendarbeit zum Beethovenfest in Bonn

Über 1000 musizierende Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Jahr allein beim Eröffnungsfest des Beethovenfestes auf 8 Bühnen in Bonn die musikalische Bonner Jugend präsentiert. Ein neuer Rekord für Solveig Palm, die dieses gigantische Programm seit 5 Jahren – mit wachsendem Teilnehmer- und Publikumszuspruch - im Auftrag des Beethovenfestes (früher zum Teil auch ehrenamtlich für die "Bürger für Beethoven") organisiert. Zahlreiche Lehrer aus den Bonner Schulen und der Musikschule, aber auch private Musikpädagogen sind an der Vorbereitung der annähernd 100 großen und kleinen Ensembles und Solisten, die hier die ganze Breite, aber auch Qualität der musikalischen Jugend in Bonn präsentieren, beteiligt.

Daneben veranstaltet Solveig Palm seit 5 Jahren in Kooperation mit der Oper Bonn Musiktheaterprojekte (2008 die 11 x ausverkaufte "Gärtnerin aus Liebe"), organisiert Workshops für Laien und musikalische Talente, Gesprächskonzerte an Schulen sowie zahlreiche Kammerkonzerte, in denen herausragende Nachwuchstalente aus Bonn und Umgebung vorgestellt werden. – Alles in allem über 100 Veranstaltungen waren das allein in den letzten 4 Jahren.

Mit der wachsenden Resonanz von Schulen und interessierten Institutionen war die bisherige ehrenamtliche Plattform Beethoven Bonnensis beim Verein Bürger für Beethoven quasi "durch Erfolg überfordert", so dass mit dem Verein die Einrichtung einer zweiten Säule für die musikalische Jugendarbeit verabredet wurde.

Unter der Bezeichnung "Ludwig van B." führt Solveig Palm das in den letzten Jahren aufgebaute Netzwerk von inzwischen über 30 Schulen aus Bonn und Umgebung sowie Bonner Kulturinstitutionen fort, um weiterhin das Eröffnungsfest, Musiktheaterprojekte und andere innovative Formate weiterzuentwickeln, mit denen junge Menschen an Klassik herangeführt werden können.

Ein internationales Beethovenfest – so die Überzeugung der Aktivisten – braucht auch eine gut aufgestellte begleitende Jugendarbeit. Die Intendantin des Beethovenfestes wissen sie dabei an ihrer Seite. Ilona Schmiel bescheinigt dem "Erfolgsprojekt", dass die schon hoch gesteckten Erwartungen im Jahr 2008 "durch das hohe Niveau, die großen Teilnehmerzahlen und die ausgezeichnete Auslastung noch übertroffen worden" seien und wünscht sich eine weitergehende Absicherung, zu der auch das Beethovenfest einen Beitrag zugesagt hat.

Ein Projekt, das wie geschaffen ist für das neue Erscheinungsbild der Stadt, wird im diesjährigen Programm im Mittelpunkt stehen. Das Motto "Freude", welches sich die Stadt neuerdings ganz buchstäblich auf die Fahnen schreibt, soll in diversen Veranstaltungen lebendig werden – nicht nur in verschiedenen Vertonungen und Arrangements der "Ode an die Freude" beim Eröffnungsfest, sondern nach Möglichkeit auch in Form eines Musiktheaterprojektes, in dem sich Beethoven und Schiller, die beiden kongenialen Klassiker, über Dichtung und Musik und – man darf gespannt sein – über das Grundgesetz unterhalten.

"Uncool" zu sein, ist dabei das Ziel der Initiatorin Solveig Palm. Ein missverstandener Anspruch von „Coolness“ führe bei vielen Jugendlichen zu Unterdrückung, Leugnung und Verrohung von Gefühlen. Gewalt auszuüben und auszuhalten sei dagegen „cool“. Anspruchsvolle Musik appelliert hingegen an die Empfindsamkeit des Einzelnen. Wahrnehmung von Musik ist Wahrnehmung von Gefühlszuständen. Musik zu machen und zu genießen erfordert, Gefühlen Raum zu geben. Insbesondere gemeinsames Musizieren – inzwischen hat es sich herumgesprochen – fördert Intelligenz im umfassenden Sinne, vornehmlich natürlich die emotionale und soziale Intelligenz.

Anreize zu bieten zum Erlernen eines musikalischen Instruments als technisch-motorische Fertigkeit, als Lernleistung, als Ausdauertraining ist nur eine der Zielsetzungen von Ludwig van B. Vielmehr möchte das Netzwerk an ("klassischer") Musik interessierten jungen Menschen eine Plattform bieten, um gemeinsame Musizier-Erfahrungen zu sammeln sowie musikalische Erlebnisse und Erfahrungen zu teilen und sich darüber auszutauschen. Wissen schärft Wahrnehmung und hilft auch emotionale Sensibilität im Verständnis von Musik auszudifferenzieren. Neben vielfältigen Anregungen zur Erarbeitung gemeinsamer Werke und Programme sollen junge Menschen auch mit professionell herausragenden Künstlern zusammengebracht und mit den einschlägigen kulturellen Institutionen vertraut gemacht werden. Das Gefühl, als musizierender Schüler oder an anspruchsvoller "Klassik" Interessierter kein "Außenseiter" zu sein, sondern sich in einer "Community" ähnlich interessierter junger Menschen zu identifizieren, ist ein wesentliches Ziel.

Hierbei sind die zahlreichen Mitwirkenden aus binationalen oder Migrantenfamilien ein wesentliches Ferment, denn viele von ihnen bringen ein starkes Bewusstsein über die Bedeutung der abendländischen Kulturtradition ein!

Neben der aktiven musikalisch-künstlerischen Beschäftigung soll aber auch das passive Interesse angesprochen werden: weitere Begleitveranstaltungen sollen zur Teilnahme an Veranstaltungen des Beethovenfestes anregen. So kann ein begeistertes und interessiertes Publikum für morgen gewonnen werden.

"Ludwig van B." fördert damit nicht nur die musische Bildung als intellektuelle Erkenntnis, sondern verfolgt die Verfeinerung und Ausdifferenzierung von Gefühlen und gemeinsamem Erleben und wendet sich mit Nachdruck gegen die Tendenz der Verrohung, Gleichgültigkeit und sozialen Unempfindlichkeit junger Menschen.

Als prominente Fürsprecher wurden u.a. die Sängerin Ingeborg Danz, der Komponist Moritz Eggert und der in Bonn durch seine ausgefeilten Gesprächskonzerte aufgefallene Moderator und Musikdidaktiker Prof. Dr. Hans-Christian Schmidt-Banse für den Beirat gewonnen.

Politische Unterstützung erfährt das neue Netzwerk derzeit vor allem durch die liberale Kultursprecherin im Landtag Angela Freimuth und den Musikwissenschaftler Dr. Stephan Eisel, MdB, der Mitglied im Kulturausschuss des deutschen Bundestags ist. Auf städtischer Ebene haben die Projekte von Solveig Palm und ihren Mitstreitern bisher nur Unterstützung von privaten Spendern, Stiftungen und Vereinen erfahren. Die Stadt Bonn, wiewohl sie die Aktivitäten als wichtige Zukunftsaufgabe begrüßt, konnte sich noch nicht zu einer Förderung durchringen. Deshalb hat es, initiiert durch die liberale Kultursprecherin Barbara Wrany, im vergangenen Herbst bereits eine große Anfrage im Kulturausschuss gegeben.

Weitere Termine und Informationen über das Netzwerk finden Sie unter
http://www.ludwigvanb.de/


Kontaktdaten: Ludwig van B. Netzwerk Schule und Kultur für musikalische Jugendarbeit in Bonn
Projektkoordination Dr. Solveig Palm Ulrich-von-Hassell-Str. 44 53123 Bonn Tel./Fax: 0228-9 250 20 9 solveigpal@aol.com

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