11/08/2012

Was mich nicht interessiert: "Halloween-Party im Kameha"

110 Bilder, keine Kleinigkeit, sind es dem General-Anzeiger wert, dem ästhetisch nicht sonderlich anspruchsvollen Narzissmus einiger Party-Gäste des Kameha zu folgen. Auch der weitere Umstand berührt, dass es sich um eine Veranstaltung handelt, die maßgeblich der Imagepolitik des Hotels folgt. Will man nun den in Mitleidenschaft geratenen Begriff der Öffentlichkeit noch weiter korrodieren lassen, um Viertelstundenberühmtheiten a la Warhol zu produzieren. Das ist auf dem Informationsniveau der Geschäfte von Fotoläden, die jeden Teilnehmer der Erstkommunikationsprozession oder des Karnevalszugs ablichten. Welcher Marketing-Strategie das auch immer folgen mag, ist unwichtig gegenüber dem Umstand, dass private Banalitäten im aufdringlicher nach außen gestülpt werden. Wir erleben die von Richard Sennett in " Verfall und Ende des öffentlichen Lebens - Die Tyrannei der Intimität" beobachtete Demontage der res publica. Wenn sich der Journalismus darauf einlässt, fällt er noch hinter den Anspruch von "facebook" zurück, das die Rekonstruktion solcher halbprivater Erlebnissphären besser realisiert - schon weil facebook über so viele kostenlose Mitarbeiter verfügt. Der Journalismus ist nicht zuständig für Nabelschau und die Stiftung von "communities", sondern für verallgemeinerungsfähige Themen. Wenn dieses Selbstverständnis wankt, erleben wir den Vorschein einer medialen Selbstauslöschung.

Goedart Palm

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