
Heute, 15.11.2009, führt Markus Lüpertz durch seine Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn. Zwar ist seine narzisstische Grundierung in der Selbstbetrachtung erkennbar, aber dabei ist er gleichwohl unprätentiös. Insofern kann er über seine Bilder unangestrengt reden, ohne je in einen Kraftmeier-Gestus zu verfallen. Der Erfolg dieses Malers jenseits seiner Malerei ist seine kommunikative Kraft, die mehr Differenzierungen besitzt als die mediale Gestalt „Markus Lüpertz“. Er sägt Gliedmaßen ab, wenn es den Gewichten dient. Es gehe ihm nicht um Abstraktion, sondern um eine Ebene der Neuerfindung. Immerhin gibt es fast durchgehend den Hang zur Figur, die dann malträtiert, verformt, leidend erscheint. Kann man den malerischen Blick so weit abstrahieren, dass die Form nicht abstrakt, sondern anders, neuschöpferisch ist? Die provokativen Momente dürften nicht zufällig sein, auch wenn sie auf Wahrnehmungsschwächen des Publikums zurückzuführen wären. Das Spiel mit der Tradition ist eben eine Dekonstruktion, die alles das liefert, was Maler braucht, um Wirkungen zu erzielen. Insofern ist Lüpertz ein gutes Beispiel für eine integrale Malerei, die viele „layers“ übereinander legt, auch hier Bedeutungslasuren und formale Lüste ineinander verschachtelt…
Konstanze (Palm) will sich ein Autogramm holen und der Meister schenkt ihr eine kleine Zeichnung.
Goedart Palm
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