3/25/2010

Rambo gegen den Terror ziviler Wahrnehmung

Rambo (I) verwechselt die Konditionen, zu denen in verschiedenen Gesellschaften mit verschiedener Währung gespielt wird. Rambo will es allen mit gleicher Münze heimzahlen. Das führt zwangsläufig zu Verhaltensauffälligkeiten. Rambo akzeptiert nicht, dass die Helden von Vietnam die Penner von Amerika sind. Das Vietnam-Szenario mit den guten „Kumpels“ ist so tief in seine traumatische Struktur eingebrannt, dass die Enttäuschung nun „Amerika“ selbst ist. Amerika feiert nicht seine Söhne, sondern stellt sie zurück an den Platz, wo sie hingehören. Das ist für Helden nicht verkraftbar. Rambo reklamiert Ruhm und Ehre. Um das unter Beweis zu stellen, kommt es zu einer Wiederaufführung Vietnams. Alles brennt so wie damals. Der Geruch von Napalm durchweht zwar nicht die kalten Wälder (im Film in British Columbia, doch es ist natürlich ein bodenständiges amerikanisches Mentalitätsgelände: Erewhon), doch sonst ist es wie damals. Das Paradox, dass die potentiellen Mitstreiter von damals nun „Charlie sind“, stört nicht mehr, wenn die Waffen sprechen und die Inszenierungsvorteile die Wirklichkeit übertreffen. Ein „arbiter elegantiarium“, Rambos vormaliger Colonel, läuft herum und erläutert den tumb agierenden Kleinstadt-Faschos die unerreichte Klasse Rambos und bedauert seine zahllosen Gegner, die chancenlos bleiben. Es geht um eine Entzweiung der Wahrnehmung, die Rambo verweigert, wobei ihm praktisch die gesamte Inszenierungslast, von einigen mittelprächtig widerlichen Cops abgesehen, aufgebürdet wird.

Goedart Palm

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