5/27/2009

Kreationismus revisited

Vergessen wir Feuerbach, Marx und Nietzsche. Den härtesten Schlag gegen die göttliche Weltordnung führte Charles Darwin mit seinen Werken "On the Origin of Species by Means of Natural Selection"(1859) und "Descent of Man" (1871). Wenn der Mensch nicht aus göttlichem Lehm gestaltet wurde, sondern ein vorläufiges Endprodukt einer biologischen Entwicklungslinie ist, erweist sich der Schöpfungsbericht der Bibel falsch. Allen frühen Anfechtungen zum Trotz setzte sich Darwins Evolutionstheorie im Wissenschaftsbetrieb durch. Zu erdrückend schien das Beweismaterial aus dem Mutationslabor der Natur: Variation, Selektion, Stabilisierung der Selektion – immer wieder, bis der homo sapiens sapiens am Horizont erschien, um die Götterdämmerung durch das Wissen um seine eigene Entstehung einzuleiten.

Erstaunlich, welche Entwicklungen es seither gegeben hat, die einer grotesken Theorie neuen Aufwind geben. Guckst Du hier >>

Man könnte den Kreationismus vielleicht retten, wenn man nicht auf Gott rekurriert, sondern die Frage verfolgt, warum die Evolution als Evolution funktioniert. Warum funktioniert der blinde Zufall so, wie er funktioniert? Es hätte ja auch auf Devolution hinauslaufen können bzw. auf die alte ontologische Frage: "Warum ist Etwas und nicht Nichts." Diese Frage forciert nicht nur das Denken vom Sein, sondern auch alle Formprinzipien, zu denen auch die Evolution zu rechnen ist. Für diesen Diskurs sind aber die meisten Kreationisten zu schlicht in ihrer Versuchsanordnung: Denn hier gibt es immer eine präfabriziertes Alpha und Omega.

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